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A flock of seagulls: Some dreams

A flock of seagulls: Some dreams

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An Mr. Heretic führt kein Weg vorbei

Ich mag Hugh Grant. Für einige in meinen Umfeld ist er fast schon eine Reizfigur, weil … ich weiß es nicht. Entdweder ist er denen zu aalglatt? Zu oberflächlich? Zu romantisch? Irgendwas davon. Ich lass mich davon nicht beirren. Ich fühle mich jedenfalls immer köstlich unterhalten, wenn ich ihn in einem Film sehe. Und was ich erst recht an ihm mag, ist seine Grumpy- Old- Man- Attitüde, die in Interviews mit seichten Medien, die er ja verachtet, immer mehr durchscheint. Vor wenigen Tagen erst habe ich einen Interview- Ausschnitt eines Boulevardmagazins mit ihm auf youtube gesehen. Er wurde gefragt, warum er denn immer noch so frisch und dynamisch und jung aussähe. Hugh Grant antwortete, dass er ganz viel Drogen nehmen und häufig Schönheits- OPs durchführen lassen würde.

Zitate

Oder: Letztes Jahr bei den Oscars wurde er gefragt, was er denn trüge. (Die Reporterin wollte die Marke seines Schneiders hören.) Hugh Grant antwortete nur: „Meinen Anzug.“ Für solche Antworten kann man ihn nur lieben. In einem Interview mit dem Guardian sagte er 2010 Folgendes:

„I’ve never been tempted to do the part where I cry or get Aids or save some people from a concentration camp just to get good reviews. I genuinely believe that comedy acting, light comedy acting, is as hard as, if not harder, than serious acting, and it genuinely doesn’t bother me that all the prizes and the good reviews automatically by knee-jerk reaction go to the deepest, darkest, most serious performances and parts.“ (aufgerufen zuletzt am 14.12.2024)

Seelenverwandte

Ich liebe Hugh Grant auch für diese Aussage. Wir könnten fast schon Seelenverwandte sein. Denn sein Vergleich zwischen dem Spielen ernster Rollen (die von der Kritik häufiger hochgelobt werden) und komödiantischen Rollen (die leicht mal von Kritikern als einfache Sache abgetan werden) deckt sich mit meinem Empfinden was den Vergleich zwischen Rock- und Popmusik angeht. Im Laufe meines Lebens habe ich schon viele verächtliche Kommentare ertragen müssen, weil ich ja „nur“ Popmusik höre. Und auch der „heilige“ Rolling Stone beschäftigt sich ja primär nur mit Rockmusik. Da ich selbst auch komponiere weiß ich auch, wie ungeheuer schwierig es ist, einen eingängigen Popsong zu schreiben und aus den vielfältigen synthetischen Klangmuster das richtige auszuwählen, um den Song für Alle super catchy zu produzieren und eine Hymne daraus zu machen.

Als ich im Jahre 2007 davon erfuhr, dass Hugh Grant einen alternden, einst erfolgsverwöhnten, fiktiven Achtziger- Musiker in einem Film spielen würde, war ich erst recht aus dem Häuschen. Ein Film über die 80er! Juhu. Das Ding hieß „Music & Lyrics“ im Original „Mitten ins Herz – Ein Song für Dich„. In einer Szene lässt Alex Fletcher (=Hugh Grant) ein paar Namen seiner MusikerkollegInnen aus den 80ern fallen. Und darunter war dann nur „Flock„!

Mein Schuleintritt

Und damit konnte ich, 2007, rein gar nichts anfangen. „Flock“ war natürlich die Abkürzung für A flock of seagulls. Doch auch damit hätte ich 2007 noch nichts anfangen können. Deren größte Songs „I ran (so far away)“ und „Wishing (I had a photograph of you)“ kamen 1982 heraus und damit 2 Jahre vor meiner eigentlichen musikalischen Sozialisation, die mit meinem Schuleintritt 1984 erst einen richtigen Schub bekam. Und so ging an mir, dem selbst ernannten 80er Spezialisten, A flock of seagulls, mindestens bis 2007 komplett vorbei.

Ich habe eben nochmal in meiner itunes- Bibo nachgeschaut. Es war dann tatsächlich auch erst 2007, dass ich meinen ersten „Flock„- Song heruntergeladen hatte, wahrscheinlich in Folge des Films. (Der Gedanke daran, dass es etwas aus den 80ern gab, was ich nicht kannte, hatte mich nicht in Ruhe gelassen und so hatte ich dann damals auch nachgeforscht, was mit „Flock“ gemeint war.) Und dieser erste Song, denn ich als Lieblingssong von „Flock“ auserkoren hatte, war „Wishing„. Dessen gnadenlos sich ins Hirn peitschende Synthieriff will mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf gehen. Auch nach gefühlt 1000 Plays liebe ich diesen Song noch immer.

Some dreams

Und nun also, im 46. Jahr des Bandbestehens bringen „Flock“ ein neues Album heraus. Von der alten Besetzung ist nur noch der Sänger, Bandbegründer und ehemalige Friseur Mike Score übrig geblieben. Und „Flock“ klingen nach wie vor noch so wie vor gut 40 Jahren. Das kann man finden, wie man will. Ich werte das mal als Positivum, weil man sich einfach mal treu geblieben ist und das Rad nicht neu erfunden hat. Gut, ok, die Stimme klingt nicht mehr so frisch. Aber: Mike Score ist inzwischen auch 67 Jahre alt! Wie auch immer. Ihr wisst, ich liebe letzte Albumsongs. Und „Perfect“ ist wirklich der perfekte ruhige Abschluss des Albums. Aber! Der Albumopenener, der wie das Album „Some dreams“ heißt, ragt für mich tatsächlich heraus und ist mein Anspieltipp. Viel Spaß mit A flock of seagulls und „Some dreams„.

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