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Welcome to my island

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Rückblick

Mein aktueller „In between smash“ ist Caroline Polachek: Welcome to my island. Auf die Dame wurde ich zum ersten Mal im Jahre 2019 aufmerksam, als ich bei Bandcamp nach neuer Musik stöberte. Dabei stieß ich auf diesen niedlichen kleinen Popsong namens „So hot you’re hurting my feelings.“ Das ging mir damals sofort ins Ohr. Als ich dann das Video dazu mal bei youtube antat, war ich ein wenig irritiert. Was war denn das für ein seltsames Video? Da tanzt eine Frau sehr expressiv in einem vermeidlichen Schulmädchenoutfit vor einem bizarren orange-rot eingetünchten Hintergund. Im Text singt Sie teilweise sehr unverhohlen von Ihrem Liebsten, der aus irgendeinem Grund gerade an der anderen Küste der USA ist. Sie befindet sich auf einer Party, wo sie die Musik an ihren Freund/Mann/Geliebten erinnert. Zumal er ihr auch andauernd Fotos von sich schickt. Diese Erinnerungspunkte lassen sie beinahe verrückt werden, weil er eben „so heiß ist, dass es ihre Gefühle verletzt“. Dass das Wort „banana“ in der Bridge mehrmals fällt, lässt Teile ihrer Sehnsucht etwas plastischer werden.

Von Chairlift bis Kate Bush

Doch so, wie bei „Welcome to my island“ tanzt und die Kamera an sich fesselt, fühlt man sich bei Caroline Polachek an Kate Bush erinnert. Jedenfalls machte mich die Dame neugierig darauf, mehr über sie zu erfahren. Sie wurde 1985 geboren und ist eigentlich schon länger auf der musikalischen Bühne unterwegs. 2005 war sie Gründungsmitglied der Synthieband „Chairlift„, von der ich zugegebenermaßen bis zu meiner tieferen Recherche zu Polachek noch nie was gehört hatte. Die Band bestand bis 2017. Die großartigen MGMT mixten die Band sogar einmal. In dieser Zeit war sie teilweise an der Produktion an Beyonces Album „Beyonce“ beteiligt und hat auch ein paar co- songwriting credits am Song „No angel„. Dies brachte ihr damals eine Grammy-Nominierung ein. Seit 2019 und ihrem unter eigenem Namen veröffentlichtem Debütalbum „Pang“ ist sie nun als Solokünstlerin aktiv.

4 Akkorde zur Hymne

Nächstes Jahr am Valentinstag wird ihr zweites Album „Desire, I want to turn into you„. Aus diesem Album hat sie nun am 5.12.2022 die vierte Single „Welcome to my island“ veröffentlicht. Und wieder tanzt sie im Video teilweise wieder sehr Kate-Bushesque durchs Bild. Viele verschiedene bizarre Settings gehören wieder zum Video. Zum einen liegt sie da gekrümmt in einer Umzugsbox, zum anderen wird ihr Kopf auf eine Phantasietierfigur gepflanzt. Zum Ende hin rennt sie mit einer Huftierpfote an einem Steilküstenstrand entlang. Rein textlich scheint sie uns (Hörer) einfach nur in ihre Welt einzuladen, sie eventuell zu verstehen. In der Bridge rappt Sie scheinbar voller Wut und Entschlossenheit eine kleine Tirade gegen ihre Prägung. Insbesondere ihr Vater scheint ein Ziel dabei zu sein. Kompositorisch ist der Song sehr bemerkenswert insofern, dass stets nur die selben 4 Akkorde in der gleichen Reihenfolge verwendet werden. Trotz der sich in knapp 4 Minuten stets in Strophe, Refrain und Bridge wiederholenden Akkordstruktur, schafft Caroline Polachek es, ein kleines Popwunder mit vielen kleinen Höhepunkten zu schaffen. Viel Spaß mit Caroline Polachek: Welcome to my island.

 

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