Kindheitskomponisten
Wenn KomponiostInnen es vermögen, dass man sich bei der Erinnerung an die eigene Kindheit besonders an die Musik eines audiovisuellen Kunstwerks, also eines Films oder einer Serie erinnert, dann muss da jemand seine Arbeit sehr, sehr gut gemacht haben. Wenn ich zum Beispiel Revue passieren lassen würde, welche Filme oder Serien mich als Kind oder Teenager derart geprägt haben, dass ich mich heute noch daran erinnere, ist Vladimir Cosma ein Name, auf den ich dann immer wieder stoße. Karel Svoboda ist der andere. Bei ihm kann ich es übrigens immer noch nicht fassen, dass er sich umgebracht hat.
Pierre Richard und Gerard Depardieu
Vladimir Cosma ist ein rumänisch- französischer Komponist, der den Soundtrack für eine ganze Reihe von Pierre Richard– Filmen bereit gestellt hat. Womöglich bin ich auch wegen der Musik ein solch großer Pierre- Richard– Fan geworden. Sein Panflöten- getränktes „La Cabra“ aus dessen Film „Der Hornochse und sein Zugpferd“ treibt mir bis heute ein wohlig verträumtes Lächeln ins Gesicht. Das zu großen Teilen gepfiffene „Les Compères“ für den zweiten Film, den Pierre Richard damals mit Gerard Depardieu gedreht hatte, ist sicherlich auch so einigen in meiner Altersklasse im Ohr. Es sollte noch eine weitere Zusammenarbeit der beiden französischen Superstars geben, „Le fugitifs„. In diesem Filmen hat der von Richard gespielte Tollpatsch eine kleine Tochter namens Jeanne. Die kann oder will nach dem Tod der Mutter nicht mehr sprechen. Das von Cosma komponierte „Theme de Jeanne“ ist so herzzerreißend schmachtend. Im Zusammenhang mit dem Dackelblick des kleinen Mädchens, bleibt kein Auge trocken.
Bitte knutschen sie JETZT
Und natürlich hatte Vladimir Cosma auch seine Hände bei den beiden „La Boum„- Filmen mit Sophie Marceau im Spiel. „Dreams are my Reality …“ sang damals Richard Sanderson für den ersten Teil ein. 2 Jahre später war es die bis dato vollkommen unbekannte Band Cook da Books aus Liverpool, die Cosmas allerbesten Stehblues mit dem Titel „Your eyes“ intonieren durften. Auf tschechischer Seite war es übrigens Karel Svoboda, der meine Kindheit filmmusikalisch begleitet hatte. „Die Besucher“ war damals eine meiner Lieblingsserien. Und die Titelmelodie von“Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ mag nach mehr als 50 Jahren vielleicht so manchen nerven. Aus meiner Sicht ist sie aber kompositorisch über jeden Zweifel erhaben. Aber das ist eine andere Story. Nun erstmal viel Spaß mit Cook da Books und „Your eyes„. Knutschen nicht vergessen.
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