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Hazel English: Real Life

Hazel English: Real life

Phil Collins ist nicht auf „Real life“

Als ich am 17.08.2024 aus meinem Urlaub wieder im Auto Richtung Berlin fuhr, kam, während wir gerade in Prag feststeckten, „Easy Lover“ von Phil Collins und Philip Bailey auf irgendeinem tschechischen Radiosender. Ein Klassiker! Immer noch geil – auch nach 40 Jahren. Aber wie komme ich auf Phil Collins, wenn ich doch über Hazel English schreiben will. Das Schlagzeug. Bei „Easy Lover“ steht es absolut im Mittelpunkt und treibt den Song mit ordentlich Wumms voran. Collins hat(te) es einfach ziemlich gut drauf. Bei Hazel English spielt das Schlagzeug jedoch eine komplette untergeordnete Rolle. Es ist nur das schüchterne Gerüst für den engelsgleichen und harmonischen Gesang von Hazel English.

Keine Blasphemie

Und ich will hier wirklich nicht blasphemisch werden. Ich bin schließlich Kirchenmitglied und auch mittlemäßig gottesfürchtig. Aber: Falls Gott dem weiblichen Geschlecht angehören sollte, (was ja durchaus sein kann, weil die Bibel- Übersetzungen sich ja nicht einig sind, dass Gott männlichen Geschlechts ist), dann hat er wohl eine Stimme, die genauso klingen muss, wie die von Hazel English.

leichtfertig und unschuldig

Keine andere Stimme hinterlässt bei mir so ein Gefühlschaos. Die Kompostionen sind meist in Dur; die Instrumentierung ändert sich kaum: ein vorsichtiges Schlagzeug, ein Bass, der sich selbst allzu verrückte Kapriolen selbst verbietet, eine E- Gitarre, die die Akkorde stets in derselben Pedaleinstellung herausklimpern lässt, gelegentliche Keyboard- Harmonien und der vielschichtige Gesang Englishs. Dahingehend ist das Album „Real life“ nicht besonders abwechslungsreich. Und dennoch sitzt man da, hört dem Album zu und ist so glücklich, dass man heulen könnte. Alle Wut verschwindet plötzlich aus dem Kopf, weil Hazels Songs klingen wie ein Rolemodel musikalischer Leichtfertigkeit und Unschuld.

Hamilton – Ich mag letzte Albumtracks nunmal!

Hazel English ist nicht ihr wirklicher Name und eigentlich noch nicht einmal ihr Künstlername. Vielmehr ist es der Name eines Projektes, welches sie mit Jackson Phillips auf die Beine gestellt hat. Jener Jackson Phillips ist das einzige feste Bandmitglied der US- Amerikanischen Indierock- / Dreampop- Band Day Wave. Wie auch immer. Die gebürtige Australierin Eleisha Caripis (=Hazel English) hat mit „Real Life“ meinen Album Smash of the Month of August vorgelegt. Niemand kann nach dem Genuss des Albums „Real life“ noch Wut oder schlechte Laune haben. Probiert es aus! Ich empfehle das relativ poppige Stück „Hamilton„, den Album- Closer. Viel Spaß damit!

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