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Where the streets have no name

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Eingebildete Hochzeit

Irgendwann im Frühjar 2002 stand sie vor mir. Ich war 24, sie 21. Mit ihrem unschuldigen Blick, den Rehaugen, der weichen Gesichtshaut und den wunderschönen, zum Zopf gebundenen dunkelbraunen Haaren stand sie einfach in der Garage vor mir. Ich wollte sie auf der Stelle heiraten. Doch dann setzte sie sich auf einen Hocker, fing auf ihrem roten Klavier an, eine süße Melodie zu spielen und fuhr einfach davon. Und langsam bemerkte ich, dass ich einfach nur auf dem Sofa sitzend MTV schaute. Vanessa Carlton und „A thousand miles„…wer hat sich damals nicht sofort in Frau Carlton verliebt?

A thousand miles und der interstellare Raum

A thousand miles“ lief Anfang 2002 in heavy rotation auf MTV. (Das ist der Sender, der früher mal Musikvideos zeigte. :-)) Das Album dazu („Be not nobody„) war zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal fertig. Ron Fair, der Produzent, griff Vanessa Carlton dabei kräftig unter die Arme. Er sorgte insbesondere bei „A thousand miles“ für ein treibendes Orchesterarrangement. Der Co-Chef des Labels, Jimmy Iovine war sofort vom Song beeindruckt und ließ sofort ebenjenes Video drehen, was meinen Kopf verdrehte. Jimmy Iovine ist im Übrigen eine ganz schon schillernde Figur, wenn man sich mal näher mit ihm befasst. In den 70ern war er Tontechniker für John Lennon und Bruce Springsteen. Außerdem überwachte er als Toningenieur die Aufnahmen der Golden Records in den Raumsonden Voyager 1 und 2, die immer noch im All rumfliegen. 2008 gründete er dann mit Dr. Dre „Beats by Dr. Dre“. Sowas nennt man wohl Tausendsassa.

Fluch und Segen im Lido: Vanessa Carlton und der unvermeidbare Song

Zurück zu Vanessa Carlton. 2003 war sie schon einmal im Zuge der Marketingmaschinerie zu „Be not nobody“ zu einer Handvoll Konzerten in Deutschland. Da konnte ich sie aber leider nicht erleben. Mein Traum, endlich mal ein Konzert mit Vanessa Carlton zu erleben, erfüllte sich im Frühjahr 2016, als sie im Lido in Berlin auftrat. Damals bewarb sie ihr 2015 erschienenes Album „Liberman„. Schon mit ihrem ersten Satz auf der Bühne verliebte ich mich wieder in sie. Mit ernstem, anscheinend etwas genervten Gesicht setze sich, sagte dann: „Let’s get it over with.“ (=Lasst es uns hinter uns bringen.) und brauste sodann durch „A thousand miles“ durch. Der Song scheint für sie persönlich Fluch und Segen zu sein.

Vanessa Carlton besser als die Pet Shop Boys?

Mittlerweile sind 6 Studioalben von Vanessa Carlton erschienen. Ich persönlich mag ihr 2. Album „Harmonium“ aus dem Jahr 2004 am meisten. Produziert wurde dieses etwas dunklere, rockigere, nicht ganz so glänzend abgeschmörgelte Album von ihrem damaligen Partner Stephan Jenkins (Third Eye Blind). „Who’s to say“ ist mein Geheimtipp. Mein „smash behind“ ist jedoch ein Track, den man nur auf der japanischen Edition des Albums findet. Nachdem meine geliebten Pet Shop Boys den Song 1991 schon mal von U2 gecovert hatten, versucht sich Vanessa Carlton auch mal an dem Song. Ein elegisches Klavier, eine zurückhaltender E-Bass, ein wahnsinnig treibendes Schlagzeug und süße Streicherklänger machen Carltons Versuch zur besten Version des Songs überhaupt. Viel Spaß mit Vanessa Carlton und „Where the streets have no name„.

Zusatz (29.01.2023)

Ich erstelle gerade eine Spotify-Playliste mit all meinen Smashes, die hier besprochen werden. Da jedoch „Where the streets have no name“ in der Version von Vanessa Carlton nicht bei spotify zu finden ist, findet ihr in dieser Playlist meinen 2nd favourite Song des Albums: „Who’s to say“. Viel Spaß auch damit.

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