Der Deutschlandfunk als Fundort
Das passiert, wenn man am Wochenende eine Kultursendung auf dem Deutschlandfunk hört. Von vorn: Unsere Tochter hatte eine Geburtstagseinladung in eine Art Spielehalle am anderen Ende der Stadt. Also brachten wir sie im Auto dorthin. Das Nachhausefahren lohnte nicht, weil die Veranstaltung nur 2,5 Stunden dauerte und wir dann quasi nur im Auto hin und her gefahren wären. Also suchten wir im Navi schnell nach irgendeinem Supermarkt in der Nähe und machten in Ruhe den Wochenendeinkauf. Zurück im Auto schaltete sich das Radio automatisch wieder an und plötzlich irgendeine Art düsterer Chanson-Elektropop auf Französisch. Ich musste mich kurz schütteln, weil auf dem Display DLF stand. Was? Der DLF spielt zeitgenössiche Popmusik? Und noch nicht mal üble! Es lief die Sendung „Corso – Kunst & Pop„. Und ein Großteil der Sendung war der Künstlerin Zaho de Sagazan gewidmet.
Die letzte Zigarette ist immer auch die vorletzte
Nein, ich hatte natürlich noch nie zuvor von dieser Künstlerin gehört und ich weiß auch gar nicht, was sie da die ganze Zeit sang. Ich verstand, bei besagtem Song, nur „dernière cigarette„, die letzte Zigarette. So weit reicht mein Französisch noch. Der relativ minimalistische und etwas düstere Elektrosound gefiel mir sofort, zumal de Sagazan hier eine klare, tiefe und deutlich herausgemischte Singstimme oben drauf setzt. Zaho de Sagazan ist übrigens eine 23jährige französische Singer- Songwriterin, die am 31.03.2023 ihr Debütalbum „La Symphonie des éclairs“ veröffentlicht hatte. Ich könnte mich jetzt übrigens, wie so oft in Gegenwart meiner Familie und Freunden gegenüber darüber aufregen. „Eclair“ ist nämlich ein Triggerwort für mich. Oh, wie habe ich dieses Gebäck als Kind geliebt, als es noch mit Sahne zubereitet wurde. Heute gibts die Dinger nur noch mit Pudding. Pfui! Aber, ich schweife ab.
wilder mash- up
Wo waren wir? Ah ja. Beim Debütalbum. Diesem enstammt auch der hier besprochene Song „Aspiration„, der, bisher zumindest, nicht als Single veröffentlicht worden ist. Die Vorabsingle „Tristesse“ erschien im Februar und klingt ebenso düster und verwendet, wie „Aspiration“ auch, Klangelemente, die an die Endachtziger oder frühen Neunziger erinnern. Wenn ich es schon vergleichen muss: Bei de Sagazan fühle ich mich ein wenig an so eine Art minimalisierter Mash- up von Camouflage und And one erinnert, mit einer kleinen Prise Counterfeit von Martin Gore. In beiden Songs von de Sagazan gibt es übrigens Passagen von Sprechgesang, die ganz schön fessselnd auf den Zuhörer wirken, weil die Vokalspur, wie bereits erwähnt, unglaublich dominant hineingemischt wurde. Ich mag nicht unbedingt alle Songs des Albums. Aber „Aspiration“ von Zaho de Sagazan ist ein ear- catcher. Viel Spaß damit.
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