Bumbumtscha
Die Besonderheit von Eddie Benjamins „Stargirl“ erschließt sich erst auf den 2. Blick. Sollte man die Idee gehabt haben, gleich beim ersten Hören mitzuwippen, kommt man schnell ins Trudeln. „Stargirl“ ist nicht im üblichen Sinne im 4/4 – Takt geschrieben, so wie sonst nahezu alle Songs, die man heutzutage im Radio hört. Anstelle von Bumtschabumtschabumtschabumtscha hört man Bumtschabumtschabumtschabumbumbumtscha. Das irritiert am Anfang und bringt einen kurz durcheinander. Aber ich mag so etwas: Songs, die einen auch rhythmisch mal herausfordern.
Wer ist schuld? Tears for Fears oder The Beatles?
Kompositorisch hat man bei dem Song das Gefühl, Eddie Benjamin hätte sich die späten Beatles, sowie das relativ zu Unrecht unbeachtete Album „Everybody loves a happy ending“ von Tears For Fears aus dem Jahre 2004 reingezogen. Das war damals das Versöhnungs-Comebackalbum von Roland Orzabal und Curt Smith nach reichlich mehr als einer Dekade. Auf jenem Album ist der Beatles-Einfluss, vor allem beim gleichnamigen Song „Everybody loves a happy ending„, noch deutlicher zu hören, als man es Tears For Fears damals, im Jahre 1989, mit ihrem Song „Sowing the seeds of love“ unterstellt hatte. Ich persönlich halte das Album „Everybody loves a happy ending“ daher für eindeutig unterbewertet, weil es die künstlerische Raffinesse von Lennon/McCartney aufgreift, ohne eine Kopie zu sein.
begabter Australier
Aber ich wollte mich ja eigentlich mit Eddie Benjamin beschäftigen. Nicht nur der kleine rhythmische Kniff ist in seinem „Stargirl“ interessant. Strophen- und Refrainmelodie sind klar zu unterscheiden, was heutzutage auch nicht immer gegeben ist. Und auch der Beat ist im Refrain ein anderer, was den Fokus im Lied dann eindeutig auch darauf legt. Eddie Benjamin scheint auch sonst ein begabter Künstler zu sein; für Shawn Mendes, Earth, Wind & Fire, sowie Justin Bieber, hat er mit seinen 21 Jahren schon Songs geschrieben, bzw. produziert. Vielleicht sollte man diesen Australier im Auge behalten. Erst mal wünsche ich viel Spaß mit seinem Song „Stargirl„.