Dreikampf: Future and Metro Boomin sind die Gewinner
Das war im Grunde genommen keine schlechte Woche. Die Auswahl an potentiellen Smashes of the week war nicht gering. Zuerst hätte ich beinahe den Track „Mangata“ von Judeline zum Smash of the week gemacht. Ein seltsamer Song, der zwar mit einigen unterdrückten Bässen daherkommt und alles andere als ein Schmusesong ist. Andererseits gibt es keine einzige Snare in dem Song. Worum es im Liedtext geht, bleibt mir etwas verborgen, da die Künstlerin auf Spanisch singt. Normalerweise mag ich ja Songs mit spanischen Lyrics nicht so. Aber durch Judeline ging mir ein Licht auf. Es ist gar nicht die Sprache Spanisch, die ich nicht in diesen Songs mag; es ist das lateinamerikanische Gefühl (inklusive Elektrobläser) in den Songs von Ricky Martin, Jennifer Lopez, Shakira, etc, was mir in den 90ern auf den Keks ging. „Despacito„, wahrscheinlich einer der meistgeklicktesten Songs auf youtube, war für mich von Anfang an nicht zu ertragen.
eine 2+ reicht nicht
Wie auch immer. Kurz nachdem ich „Mangata“ gehört hatte, tauchte George Fitzgerald in dieser Woche wieder auf. Zusammen mit Elderbrook hat er, für mich völlig überraschend, am 11.04.2024 den Song „Glad I found you“ herausgebracht. Eine nette tanzbare Midtempo- Deephouse- Nummer, wie man sie von George Fitzgerald erwartet. Aber irgendwie fehlte mir der letzte Kick darin. Als Lehrer hätte ich dem Lied eine 2+ gegeben, was zwar nichts Schlechtes bedeutet, was aber wiederum auch aussagt, dass der Song nicht außerordentlich ist – jedenfalls für mich nicht.
dystopische Gedanken
Das mehr oder weniger Außerordentliche habe ich dann heute (12.04.2024) Nachmittag gefunden. Ein gewisser Future hat sich da mit einem gewissen Metro Boomin zusammengetan. Von beiden hatten ich bis dato noch nie etwas gehört. Der Track trägt den Titel „We still don’t trust you„. Weil mein Kopf immer noch voll von meinem Buch ist, welches den Titel „1984 – Chronologie eines musikalischen Wunderjahres“ trägt und weil ich nicht der erste bin, der sein Buch so nennt, habe ich bei solch einem Tracknamen sofort dystopische Gedanken.
Dissen: We still don’t trust you
Ich habe nicht wirklich die Nerven und erst recht nicht das Hintergrundwissen, um zu beurteilen, was der Track genau für eine Bedeutung hat. Denn dieser ist heute, am 12.04.2024 zusammen mit einem sehr umfangreichen, knapp 1,5 Stunden langen, 25 Songs umfassenden, gleichnamigen Album erschienen. Was ich mit bekommen habe, ist, dass es sich „wieder“ um ein Diss- album handelt, welches sich gegen Drake richtet. An Bord sind beim Album übrigens auch J Cole und The Weeknd. Der Erstling, auch aus diesem Jahr, hieß „We don’t trust you„.
Der gute Ton
Musikalisch befinden wir uns bei dem hier vorliegenden Track nicht im Hip-Hop, sondern eher im düsteren Synth- Pop- Bereich. Warum hier Drake auf dem Album gedisst werden soll, ist mir eigentlich egal. Von meiner Frau weiß ich, dass Diss- Tracks im Hip-Hop zum „guten“ Ton gehören. Ich mag einfach den düsteren, sphärischen, monotonen, hypnotischen Sound des Tracks. Ich hoffe, ihr auch. Viel Spaß also mit Future und Metro Boomin und „We still don’t trust you„.