Bolshy stöbert in der Bibo
Wir schreiben den 23.04.2025. Ich war gerade dabei, ein Werbevideo für youtube fertig zu machen, um die Verkaufszahlen meines Buches „1984 – Chronologie eines musikalischen Wunderjahres“ nochmal zu pushen. Und eigentlich hatte ich vor, mein Video mit Fetzen von Songs zu unterlegen, die in meinem Buch besprochen werden. Also durchwühlte ich meine itunes– Bibo nach Sachen von 1984. Und das hat dann schon ein wenig Zeit in Anspruch genommen. Seit 2006 kaufe ich Songs bei itunes, wenn es sie denn nicht bei bandcamp gibt. Mein erstes damals bei itunes gekauftes Lied war damals „Saving Juno“ von Roman, welches ich irgendwo / irgendwie gleich beim ersten Mal mit Gänsehaut zuvor gehört hatte.
Die Definition von Zeitlosigkeit
Na wie auch immer. Beim Wälzen der Bibo stieß ich dann auf das Cover des Albums „Ga Ga Ga Ga Ga“ von Spoon. Ich wusste sofort, dass das irgendein merkwürdiger Track gewesen war, der meine Aufmerksamkeit vom ersten Takt an gepackt hatte und mich bis zum leider viel zu frühen Ende nicht mehr los ließ. Knappe 4 Minuten reichten mir damals (wie heute) nicht und ich ließ das Ding in Dauerschleife laufen. Und jetzt? Die Begeisterung und die Magie war sofort wieder da. Auch heute ließ ich „The Ghost of You Lingers“ wieder x mal volles Rohr hier von meinem kleinen, armen Laptop rauspusten. Was für ein süchtig machendes Stück Musik! Der Track ist aus 2007; 2009 hatte ich ihn zum ersten Mal gehört. Und er hat wirklich rein gar nichts von seinem Zauber für mich verloren. Und er klingt wie die Definition von Zeitlosigkeit. Wow!
Beinahe einen Grammy gewonnen
Spoon sind übrigens eine Band aus Texas, die sich schon 1993 gegründet haben und 2022 ihr zehntes Album „Lucifer on the sofa„, welches Spoon die erste Grammy- Nominierung für das beste Rock- Album eingebracht hat. Und da sind wir schon an dem Punkt, wo sich der Eine oder die Andere fragen wird, wie es denn sein kann, dass bolshy hier was Rockiges empfiehlt. Stimmt, ich mag Rock in der Regel nicht. ABER! Spoon haben einen unfassbar brillianten und tighten Sound. Und sie geizen nicht mit sehr schönen, sparsam eingesetzten synthetischen Soundeffekten. Ihre Kompositionen sind zudem, soweit ich das bisher überblicken kann, äußerst melodisch.
Spoons Streets of Philadelphia heisst The Ghost of You Lingers
Witzigerweise spielt mir mein ständig weiter laufender youtube– feed gerade „Streets of Philadelphia“ von Bruce Springsteen vor. Ich weiß noch, wie mein musikverrückter Ex- Nachbar, von dem ich schon öfter mal schrieb, sagte, dass das nun mal so gar nicht nach Springsteen klingt. Und somit könnte man eigentlich sagen, „The Ghost of You Lingers“ ist für Spoon das, was „Streets of Philadelphia“ für Springsteen ist: ein Song, der nicht zum Rest der Diskographie passt. „The Ghost of You Lingers“ entzieht sich auch sonst jeder Schublade. In jedem Fall ist es minimal, experimentell, organisch und künstlich zugleich. Ein Rocksong ist es jedenfalls nicht. Hört einfach selbst. Viel Spaß mit „The Ghost of You Lingers“ von Spoon.
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