Jason Donovan und Supertramp: Bolshys merkwürdige Assoziationen
Was muss das 1983 für ein Schock für Rick Davies gewesen sein. Roger Hodgson verlässt die Band nach einer Tournee und Supertramp verliert damit einen ihrer beiden genialen Songschreiber. Laut der englischen Wikipedia hatte er diesen Entschluss wohl erst während der Tour und nicht schon während der Aufnahmen zum Album „Famous last words“ im Jahre 1982 gefasst. Die Inspiration für diesen Artikel verdanke ich im Übrigen Jason Donovan („Especially for you“ mit Kylie Minogue). Wie bitte? Was sagt er da? Schämt der sich nicht? Nein!
Gut, besser, Hodgson
Ich psychologisiere ja gern mal ein bisschen rum. Rückschauend musste sich Rick Davies bestimmt auch darüber geärgert haben, dass sein exzellent komponierter, produzierter und eingespielter Song „I’ve been waiting so long“ eben nur der zweitbeste Albumabschluss (=vorletzter Song des Albums) war. Der wirklich allerletzte Song des Albums „Famous last words“ war dann „Don’t leave me now„. Und dieser war, meiner Ansicht nach, mit dem dominanten stakkatoähnlichen Klavierakkorden, dem ausgedehnten Gitarrensolo und dem brillanten Ende mit der kräftigen Snare des Schlagzeugs doch noch ein wenig besser.
Scheidende Geister
Man hat tatsächlich beim Hören des Albums den Eindruck, Davies und Hodgson wollten „Famous last words“ mit jeweils einem großartigen, abwechslungsreichen Song ein unvergessliches Ende bereiten. Und so endete die Ära Supertramps mit einem dicken „Ey Alter, das kann ich besser!„, von Hodgson. Natürlich scheiden sich bei dieser Frage die Geister: Sind die Rhythm and Blues- beeinflussten Songs von Davies oder die eher poppigen Tracks von Hodgson das was Supertramps Erfolgsgeschichte ausmachte?
Team Hodgson
Wahrscheinlich war es die Mischung der beiden Genres. Unter Davies` Ägide konnten Supertramp nicht mehr wirklich an frühere Erfolge anknüpfen. Und auch Hodgsons Soloalben konnten keinen bleibenden Eindruck in der Musikgeschichte hinterlassen. Trotzdem: Ich bin Team Hodgson. Seine Songs sagen mir irgendwie mehr zu. Und sein bisher letztes Soloalbum „Open the door“ aus dem Jahre 2000 hat mir damals gut über eine Trennung hinweg geholfen.
Der Regen ist das bindende Glied
Wie ich darauf kam, einen Supertramp– Artikel zu schreiben, wäre eigentlich manchem Zeitgenossen ganz schön peinlich. Ich wollte wieder irgendeine Geschichte mit irgendeinem besonderen Ereignis schreiben. Im Jahr 1990 war ich jedenfalls zum ersten Mal mit meinen Eltern „im Westen„. Ich war 12 oder 13 und wollte unbedingt irgendeine Schallplatte kaufen. Da lachte mich Jason Donovans Album „Between the lines“ an, welches ich dann auch sofort kaufte. Aber in meinem Blog über ein Jason Donovan– Album schreiben geht eigentlich gar nicht. Dann fiel mir zum Glück ein, dass Donovan auf dem Album „Rhythm of the rain“ coverte. Das Thema „rain“ brachte mich auf „It’s raining again“ von Supertramp vom Album „Famous last words„. Meine Gedanken gehen manchmal seltsame Wege. Ich wünsche viel Spaß mit „Don’t leave me now“ von eben jenem Album.