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New Kids on the Block: Step by step

New Kids on the Block: Step by step

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Huaaaaagh

Das „Huaaaaagh“ nach „Step 5“ hat uns als Jungs der 6. Klasse damals immer besonders belustigt. Das war damals im Frühsommer 1990, kurz vor unserer Zeugnisausgabe. Die Mauer war schon gefallen, aber wir waren weder schon wieder vereinigt, noch hatten wir schon die D-Mark. In dieser wilden und verrückten Zeit des Wandels ist „Step by Step“ am 10.05.1990 erschienen. Da war ich noch nicht ganz 13 und fing gerade an, mich für das andere Geschlecht zu interessieren. Das war eine Zeit ziemlicher Unklarheiten. Manche zeitgenösische Musik mochte ich damals auch ohne das Zutun anderer Gleichaltriger. Meine geliebten Pet Shop Boys muss ich hier zum x-ten Mal nennen. Bei NKOTB ist die Sache etwas komplizierter und ich kriege sie auch nicht mehr ganz in meinem Hirn aufgedröselt.

Da gabs so ein Mädchen…

Es gab das so ein Mädchen in meiner Klasse… Ich nenne Sie hier mal Jasmin (Name geändert). Jasmin hatte alle im Griff, besonders die meisten anderen Mädchen. Und auch ich wollte ihr gefallen, wollte von ihr bemerkt und vor allem nicht ausgelacht werden. Und so versuchte ich, bei ihren Gesprächen mit anderen mit zu bekommen, was gerade so in war.

Mit dem Mut der Verzweiflung

Einmal fasste ich all meinen Mut zusammen und sprach sie in der Pause auf einen Artikel über Kylie Minogue in der Bravo (oder irgendeiner andere Zeitung damals) an. Ohne Erfolg. Sie ließ mich links liegen und drehte mit den Augen. Ich hatte ihr erzählt, dass die „blöde“ Zeitung Kylies Nachnamen falsch geschrieben hatte, nämlich mit g statt mit q. Jahre später wurde mir klar, warum sich Jasmin von mir einfach so abwandte. Aufgrund der Schriftart, die damals in dem Artikel verwendet worden war, war ich fest davon ausgegangen, dass es „Minoque“ heißen muss und die Zeitschrift einfach einen Fehler gemacht hatte. Dabei lag ich falsch. Mit diesem Faux Pax war ich bei Jasmin für alle Zeiten unten durch. Bei meiner Recherche zu diesem Artikel entdeckte ich übrigens, dass ich nicht der Einzige mit diesem Irrtum war….

Ich war nicht der Einzige, der mit Kylies Nachnamen durcheinander kam.

hoher Nostalgiefaktor

Und so weiß ich heute nicht mit Sicherheit nicht genau, ob ich NKOTB sozusagen von selbst mochte, oder ob Jasmin damals ein Fan war und ich ihr nur gefallen wollte. Das ist eventuell heute auch gar nicht mehr so relevant. „Step by Step“ ist als Kindheits- bzw. Jugenderinnerung hängen geblieben. Natürlich kann und muss ich das Lied heute immer noch mitsingen, wenn es irgendwo erschallt. Aber mehr und mehr überwiegt bei mir dabei der Nostalgie- nzw. Melancholiegedanke.

Freiräume von früher

Step by Step“ würde heutzutage mit dieser Art der Produktion nicht mehr funktionieren. Der mehrstimmige Gesang ist klasse, der Refrain ist wahnsinnig catchy und auch die wilden (elektrischen oder analogen) Streicherschzehntel in den Gesangspausen sind eine clevere Idee des Produzenten. Allerdings! Wenn ich es heute, klingt es ein wenig dünner, als ich es in Erinnerung habe. Teilweise singen NKOTB die Strophen nur über den Schlagzeugbeat oder den sturen Basssequenzer. Da würde man heute einen viel fetteren Sound haben wollen. Außerdem fallen die unglaublich langen Phasen auf, in denen im Lied fast rein gar nichts passiert. Das sind ganz offensichtlich die Freiräume, die man für die reine Tanzchoreographie innerhalb des Musikvideos oder für Tourneen „frei gelassen“ hat.

ein leises „Ach…“

Ich meine das alles gar nicht böse. Nur: „Step by step“ nach heutigen Produktionsstandards wäre vermutlich eine dreiviertel Minute kürzer und hätte viel mehr Bums. Jordan Knight habe ich übrigens am 29.08.1999 mal live erleben können (siehe mein Artikel über Broken Wings von Mr. Mister). Wenn ich doch bloß wüsste, wie Jasmin heute genau heißt und wo sie wohnt. Dann könnte ich ihr diese Episode erzählen. Dieses mal würde sie mich nicht links liegen lassen, sondern mir mit weit geöffneten Augen zuhören. Ach…! Na jedenfalls erstmal viel Spaß mit New Kids on the Block und „Step by Step„.

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