Von den Großen lernen…
Das ist mal wieder so eine Insta- Entdeckung von mir. Von Zeit zu Zeit bin ich absolut in der Stimmung für derlei sparsam inszenierte Synthiesongs, bei dem man, mit einem etwas musikalischem Ohr, sämtliche Spuren abhören kann. So was habe ich früher ab und zu mal gemacht. So habe ich im Prinzip auch gelernt, wie Musik funktioniert und was man machen muss, damit ein Song richtig gut klingt. „Compulsion“ war so ein Song, den ich mal voll abgehört und in mein damaliges Programm „cakewalk“ einprogrammiert hatte. Leider finde ich die File nicht mehr. Ihr müsst mir da einfach mal glauben. Ich hatte übrigens nie das Equipment, um den Song dann trotz Sparsamkeit so voll klingen zu lassen wie „Sleep will darken it„.
Joe Crows musikalischer Weg
Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich irgendwann Mitte der Neunziger mitbekommen hatte, dass der gute Martin Gore von Depeche Mode mal Ende der 80er eine e.p. mit dem Namen „Counterfeit“ aufgenommen hatte. Dessen Opener „Compulsion“ war und ist einer meiner Favourites, der einfach nicht altern mag. Für alle, die nicht so in der DM– Welt unterwegs sind: Obwohl natürlich Martin Gore ein ausgezeichneter Songschreiber ist, sind sämtliche 6 Songs der e.p. Coverversionen anderer teilweise sehr unbekannter Künstler. „Compulsion“ stammt von einem gewissen Joe Crow und klingt nochmal minimalistischer als die Coverversion, die schon sehr sparsam ist. Das Lied hatte er 1981 zu Beginn seiner Solokarriere geschrieben. Joe Crow war vorher Mitglied bei den Prefects und den Nightingales. Das sind beides Bands, von denen ich bis zur Recherche dieses Artikels hier noch nie gehört hatte.
Manches bereitet mir Kopfschmerzen
Laut meiner Internetrecherche war „Going through the motions“ wohl das bekannteste Lied der ehemaligen Clash– Vorband The Prefects. Der Song ist nun mal ganz und gar nicht mein Fall und hat meine heutigen Kopfschmerzen dann eher noch verstärkt. Die Nachfolgeband, bei der Joe Crow noch kurz dabei war, hieß The Nightingales. Aber auch deren Musik (meist gestreamter Song: „Idiot strength„) gefällt mir kaum besser.
Sehr düster, das Teil
Aber zurück zu R. Missing. Der Songtitel „Sleep will darken it“ umschreibt ganz genau das Gegenteil davon, worum es im Lied geht. Irgendein dunkler Gedanke schwirrt, laut Lyrics, der Ich- Erzählerin im Kopf herum, den aber nicht einmal der Schlaf verdecken kann: „not even sleep will darken it„. Der Gesang ist auch sehr düster, umfasst nicht besonders viele Töne und auch auf unsinnige Kolloraturen wird verzichtet. Und das Beste: Der Song hat ein Fade- out. Ich wusste gar nicht, dass das heute noch jemand macht, aber es gefällt mir.
„The quietness in music“
Die Band stammt aus New York und besteht aus Sharon Shy und Toppy. Ich vermute, dass letzteres aber ein Künstlername ist. Wie auch immer. In einem Interview beschreiben die Beiden, bzw. Sharon Shy, ihre musikalische DNA wie folgt: „I like quietness in music. That’s the DNA. Never excitement, never rage.“ (= Ich mag die Ruhe in der Musik. Das ist die DNA. Keine Aufregung, keine Wut.) Das trifft es eigentlich. Viel Spaß mit „Sleep will darken it“ von R. Missing.