Startpunkt
Also: „My foolish friend“ aus dem Jahr 1983 markiert einen Wendepunkt in der Diskographie von Talk Talk. Und das auf vielfältige Weise… Im Jahre 1981 formierte sich die Band und bestand aus Mark Hollis, Lee Harris, Paul Webb und Simon Brenner. Das mit dem Plattenvertrag dauerte auch nicht lange und so wurde schon am 12.07.1982 das erste Album via EMI mit dem Titel „The Party’s Over“ veröffentlicht. „Mirror Man„, „Talk Talk“ und „Today“ veröffentlichte man als Singles vorab.
Wendepunkt
Und plötzlich ging alles irgendwie steil bergauf. Fast den kompletten August und September 1982 bespielten Talk Talk mehrere Venues in Nordamerika. Die Tour führte sie im Herbst schließlich wieder nach Europa zurück. Soweit sich das heute noch nachvollziehen lässt, spielten sie „My foolish friend“ spätestens am 23.10.1982 zum ersten Mal live und zwar in Paris. Es ist nicht für mich heraus zu bekommen, ob der Song da schon als Studioaufnahme vorlag oder nicht. Jedenfalls ist „My foolish friend“ von Mark Hollis und Simon Brenner (Keyboards) geschrieben worden. Als man sich damals über die zukünftige Ausrichtung der Band nicht einigen konnte, verließ Simon Brenner wohl kurz nach der Studioaufnahme die Band. Er hätte gern im gleichen Stile weitergemacht. Doch Mark Hollis wollte eine Entwicklung von Talk Talk hin zu etwas mehr anspruchsvolleren Songs.
Endpunkt
Am 13.10.1982 jedenfalls war Simon Brenner noch Bandmitglied und als solches auch an den Keys bei einem Auftritt in der Merv Griffin- Show zu sehen. Laut französischer Wikipedia verließ er Talk Talk Ende (was auch immer das exakt bedeutet) 1982. Im Februar 1983 wurde der Song als Single veröffentlicht. Damals gab es den Plan, ein Album mit dem Titel „A Chameleon Hour“ im Mai 1983 zu veröffentlichen. Aus Gründen, die nebulös bleiben, erschien ein solches Album nie und „My foolish friend“ blieb eine non- album- single. Simon Brenner wurde irgendwann zwischen Herbst 1982 und dem darauf folgenden Winter durch Phil Ramacon und noch etwas später zusätzlich durch Ian Curnow ersetzt. Beide sollten auf dem 2. Album von Talk Talk „It’s my life„, welches im Februar 1984 veröffentlicht wurde, mitarbeiten. Die gleichnamige Single „It’s my life“ war schon im Dezember 1983 veröffentlicht worden.
Dead End Street
Und jetzt kommt etwas, womit ich sicherlich nicht überall in der Musikwelt Zuspruch finden werde. 1983 war nämlich auch das Jahr, in welchem Tim Friese-Greene zu Talk Talk stieß. Und seitdem bewegten sich Talk Talk immer mehr in die Richtung, die heute unter Anderem „Post Rock“ heißt Alles, was nach dem 1986er Hit „Life’s what you make it“ herauskam, verstaubt bei mir nach einmaligem Hören im Schrank. Das war leider keine Musik, die ich gern hör(t)e. Und ich gebe dem Einfluss Tim Friese- Greene die Schuld daran, dass sich Talk Talk von einer exzellenten Synthiepopband in irgendetwas Anderes verwandelt hatten.
Der Untergang
„My foolish friend“ ist also insofern für mich besonders, weil es noch gänzlich ohne den Einfluss von Tim Friese- Greene entstanden ist. Produziert wurde der Song übrigens von Rhett Davies, einem damals sehr renommierten Mannes, der für einen Großteil aller Roxy Music- und Bryan Ferry- Aufnahmen verantwortlich zeichnet. Mein heimliches OMD- Lieblingsstück „Of all the things we’ve made“ von „Dazzle ships“ fällt auch in seinen Verantwortungsbereich. Wie auch immer. Viel Spaß Euch nun mit „My foolish friend“ von Talk Talk inklusive Simon Brenner.
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