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OMD: Dazzle Ships

OMD: Of all the things we’ve made

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Auf der Suche nach dem Snippet

Dieser smash rewind ist auf seltsame Weise zustande gekommen. Am 22.08.2023 war ich auf der Suche nach einem smash of the week und schaute, wie so häufig, bei albumoftheyear.org vorbei, um zu schauen, was so alles Neues auf dem Markt ist. Als ich so über die ganzen Cover schaute, war dort eine Leerstelle, also ein Bild ohne Inhalt. Darunter stand Orchestral Manouvres in the Dark und der Titel des Tracks: „Bauhaus staircase„. Und ich dachte so: „What? OMD veröffentlichen weiter fleißig neue Sachen?“ Also nichts wie ab zu tidal. Aber der Song war dort nicht zu finden? Also ab zu youtube! Dort fand ich dann tatsächlich auch den Song, aber….! Premiere 22.08.2023 um 20:00 Uhr. Also suchte ich verzweifelt nach irgendeinem snippet des Songs, um wenigstens schon mal einschätzen zu können, ob das denn irgendwas für mich wäre.

Titel knapp verpasst

Dabei stolperte ich über ein Interview mit Andy McCluskey auf youtube, in welchem er den Song in den höchsten Tönen anpries. Er würde zudem auch auf dem neuen Album sein. (Was? Ein neues Album wird es auch geben? Wow!) Der Song würde auch wahnsinnig viele analoge Synths und 808- Drums haben. OK?! Klang interessant! Na, wie auch immer; auf Insta fand ich dann ein kurzes Snippet des Songs, welches leider nicht super aufschlussreich war. Es reichte mir dennoch, zu entscheiden, dass „Bauhaus Staircase“ zwar wirklich frisch und energiegelanden klingen würde, jedoch mich nicht total umhauen würde. OMD würden also knapp nicht mit dem Titel smash of the week von mir rechnen können.

Pandora’s Box

Also las ich noch irgendein Interview von Paul Humpreys und Andy McCluskey quer, in welchem Humphreys über seine großen Zweifel, damals vor mehr als 40 Jahren, über das Album „Dazzle Ships“ äußerte. Jenes erschien am 4. März 1983 und war doch recht experimentell; das ist auch mein Eindruck. Humphreys jedenfalls befürchtete, dass OMD es vielleicht mit dem Album übertrieben hätten und die Karriere für OMD beendet sein würde. Wie wir alle rückblickend wissen, war die Karriere natürlich nicht beendet. Zugegeben, OMD passten sich in den mittleren und späteren 80ern zunehmend dem massentauglichen Popsound an und wurden irgendwann nur noch eine (poppige) Band von vielen. Humphreys stieg aus, McCluskey machte bis in die 90er weiter und öffnete dann die unvermeidliche „Büchse der Pandora„. Irgendwann warf auch McCluskey das Handtuch und OMD waren komplett Geschichte.

Dazzle ships reloaded

Mitter der 2000er fanden sich die beiden Bandgründer wieder zusammen, drückten den Resetknopf und versuchten sich, halbwegs erfolgreich, an neuen Kompositionen im alten OMD– Sound. Im Jahre 2023, und jetzt kommt das Interview, welches ich heute gelesen hatte wieder ins Spiel, entschied man sich, 40 Jahre „Dazzle Ships“ zu feiern und es noch einmal mit allerlei Bonusmaterial zu veröffentlichen.

Ich werde verfolgt

Ich habe „Dazzle Ships“ seit ein paar Jahren bei mir im CD- Schrank liegen und Ewigkeiten nicht mehr gehört. Der alten Zeiten willen, „schnupperte“ ich heute noch einmal bei tidal ins das Album rein. Und da fiel es mir wieder wie Schuppen von den Augen (oder verlorengegange Spielzeugautos aus den Ohren): Der letzte Song „Of all the things we’ve made“ hatte es mir damals wie heute am meisten angetan, ein Song der einen, ob seiner schlichten Instrumentierung, gleichzeitig auf den Geist gehen und unfassbar hartnäckig verfolgen kann…in positiver Hinsicht.

Die Freude aufs Ende

1983 war anscheinend das Jahr, in welchem die großen KünstlerInnen der Zeit, ihre besten Songs ganz nach hinten aufs Album packten. Braucht jemand weitere Beweise für meine These? Ja? Na dann hört doch mal in das am 25.03.1983 erschienene Debütalbum von Tears For FearsThe hurting“ rein. Jeder kennt „Mad world„. Kennt jemand den letzten Song „Start of the breakdown„? Einer der besten Tears For Fears– Songs überhaupt! Und was ist mit Depeche Mode? Die veröffentlichten 1983 ihr drittes, am 22.08.1983 erschienenes, Album „Construction time again„. Jeder kennt „Everything counts„. Aber was ist mit dem letzten Song des Albums (abgesehen von der Reprise von „Everything counts“, die das Album eigentlich abschließt)? „And then…“ ist ein vollkommen erhabener Depeche– Song und hinterlässt mich jedes Mal vollkommen sprachlos. Tja, und dann gibt es ja da noch den Flashdance- Soundtrack. Ich sorge jetzt sicherlich für Kontroversen, aber Michael Sembellos „Maniac„, der letzte Song des am 11.04.1983 erschienen Soundtracks ist für mich der Knaller schlechthin und besser als „Flashdance…what a feeling“ von Irene Cara. So, und mit dieser musikalischen Geschichtsstunde zum Jahr 1983 wünsche ich viel Spaß mit „Of all the things we’ve made“ von OMD.

PS:

Über „Don’t leave me now“ von Supertramp vom Album „Famous last words“ hatte ich schon hier geschrieben. Hier ist auch der letzte Song der beste. Allerdings stammt das Album aus 1982. Und um noch ein wenig Verwirrung zu stiften. Der Song „Famous last words“ von Tears For Fears vom Album „The seeds of love“ aus dem Jahre 1989 ist auch der letzte Song des Album und auch verdammt geil, aber eventuell nicht der Beste?!? Ich weiß es nicht.

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