Idole
Nachdem ich am 19. Juli einen Smash veröffentlicht hatte, in dem es irgendwie auch um meinen Schwager ging, ist heute meine Schwiegermutter dran. Diese lebt mittlerweile allein und hat sich vor Jahren mit Haut und Haaren in Ed Sheeran verliebt. Und das betrifft nicht nur die Musik, sondern auch sein ganzes Leben. Wenn man sie nachts aufwecken würde und fragte, wo Eds letztes Konzert war, wüsste sie das sofort. Sie könnte die Namen seiner Eltern auswendig sagen, dazu sein Lieblingsfrühstück, die Farbe seiner Socken auf dem letzten Plattencover, usw.. Ich finde das eigentlich ziemlich sympathisch und niedlich. Schließlich war ich auch mal so mit meinen Pet Shop Boys – als Teenager. Damals stand irgendwann in der Bravo, Neil Tennant würde jeden Morgen 6 Eier essen und Kellogg’s Special K lieben. Gott, in wievielen Supermärkten hatte ich damals diese Cornflakes gesucht, um so zu speisen wie mein Vorbild.
offene Autofenster
Das Süße an meiner Schwiegermutter ist nun, dass das Ganze mit Ihrem Ed erst mit ca. Mitte 50 anfing. Tja…! Umso überraschter war ich, als meine Frau und ich Sie an einem lauen Sommerabend mal vom Bahnhof Südkreuz abholten und mit offenen Fenstern übers Adlergestell cruisten. Ich suchte im Handy nach meiner Playlist und da speziell nach dem Song „U R“ von Beach Baby, den ich für den idealen Song für diesen Moment hielt und den ich erst kurz zuvor zum ersten Mal gehört hatte. Entgegen meiner Annahme liebte ihn meiner Schwiegermutter auch, was mich bis heute ein wenig perplex zurück lässt, denn eigentlich ist das nun so mal gar nicht ihre Mucke. Sie beschwerte sich noch nicht mal über die offenen Autofenster, obwohl sie sonst immer so leicht friert und Angst vor Zug hat. Das war wohl die beste Autofahrt mit meiner Schwiegermutter überhaupt.
Beach
Der Song „Takes one to know one“ von The Beaches erinnert mich wegen seiner lässigen Gitarren irgendwie an „U R„. Und witzigerweise haben beide Bands auch den Beach in ihrem Namen. „Takes one to know one“ ist einer dieser Instagram-Werbungs- Feed- Funde, die ich in letzter Zeit immer mal wieder mache. The Beaches sind im Übrigen eine 4-köpfige Band aus Canada, die zwischen Indie- Rock und Indie- Pop changieren. Der besondere Reiz dieses Songs liegt für mich in der Bridge. Während das Schlagzeug weiter im 4/4- Takt kloppt, wechselt die Taktart des Gesangs irgendwie kurzzeitig zu 3/4. Vier mal 3/4 macht dann auch 3 Takte à 4/4 und schon haut das Ganze wieder hin. Nett! Habe ich so auch noch nicht so oft gehört. Wie auch immer. Mit einem lieben Gruß an alle Schwiegermütter da draußen wünsche ich nun viel Spaß mit The Beaches und „Takes one to know one„.