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Das Bild zeigt das Cover des Albums Actually der Pet Shop Boys.

One more chance

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Mit dem „H- Heart-Beat“ fängt das Fanleben an

Ich kriege die folgende Geschichte nicht mehr detailliert zusammen. Aber: 1987 oder 1988 war ich zum Pet-Shop-Boys-Fan geworden. Da „Heart“ die erste Single war, deren Erscheinen ich bewusst mitbekommen hatte, muss ich jedenfalls gerade noch 10 Jahre alt gewesen sein. Das Video lief dann irgendwann mal bei „Formel 1“ bei der ARD und ich weiß heute noch, wie aufgeregt ich damals war. Laut meiner Recherche könnte es die Show am 2. April 1988 gewesen sein. (Ja, wir hatten Glück und konnten Westfernsehen gucken). Stück für Stück erarbeitete ich mir dann alles, was vorher kam und noch kommen sollte. „Suburbia“ (1986 erschienen) wurde infolge dessen zu meinem Lieblingslied. Mein Onkel hatte das, warum auch immer, weil er eigentlich keine Fan war, auf Kassette. Und so ließ ich es mir auf eine meiner Kassetten überspielen.

Thüringer Hi-Fi- Freak

Und irgendwann 1988 oder 1989, jedenfalls noch zu Vor-Wende-Zeiten, ist es dann passiert: Wie relativ oft in meiner Kindheit, verbrachte ich Teile meiner Ferien bei der Schwester meiner Großmutter und deren 3 Kindern in Gera. Der Älteste (also einer meiner Großcousins) war zumindest damals, aus meinen Kinderaugen, ein Hi-Fi- Freak. (Das meine ich positiv.) Er hatte vermutlich eine der besten Hi-Fi-Anlagen, die es in der DDR gab. Im Rahmen meiner Recherche habe ich mir mehrere RFT-Anlagen im Internet angeschaut und sicher bin ich mir trotzdem nicht. Ich tendiere dazu, zu sagen, dass das Kassettenlaufwerk ein silberfarbenes Modell war, vermutlich das Gerät: RFT SDK 3930.

Astrein, Actually

Es stellte sich heraus, dass er von irgendwoher eine Kasettenseite mit insgesamt 5 Pet Shop Boys- Songs hatte. Ich musste nicht lange betteln und er überspielte mir die Songs bereitwillig auf eine meiner Kassetten. Das kam mir damals wie eine Wissenschaft vor, was er da alles für Knöpfe drückte und Einstellungen an irgendwelchen Reglern vornahm. Ich glaube, er bat mich auch, besonders leise beim Überspielen der Musik zu sein, Das war ich dann auch. Jedenfalls klang der erste überspielte Song dermaßen astrein, dass es mir vor Freude den Atem verschlug. Obwohl es von irgendwo auf seine und schließlich auf meine Kassette weiter überspielt worden war, konnte ich als Kind keine Defizite hören. Das Klangerlebnis war atemberaubend. Der Trommelwirbel, das Klavier zu Beginn – unglaublich.

Meine erste CD

Die Kassette hörte ich dann jedenfalls dauerhaft auf meinem West-Walkman, den mir mal die Verwandtschaft aus Dortmund noch zu Ost-/Westzeiten mitgebracht hatte. Ich hatte bis dato nur 2 der 5 Songs gekannt. Das Rätsel der anderen Songs sollte sich erst später lösen. 1990 kam dann, kurz nach der Wiedervereinigung, das Album „Behaviour“ heraus. Im Herbst 1990 oder Winter 1990/1991 kaufte ich mir das Album auf CD…meine erste CD überhaupt, obwohl ich erst Monate später ein Gerät zum Abspielen von CDs bekommen sollte.

„Piratensender“ DT 64

Der Nachbar meiner Eltern (Ja, bei meiner Pet Shop Boys- Sucht waren viele Menschen beteiligt!) hatte manchmal etwas in Berlin zu tun. Also bekam er den Auftrag/die Bitte von meinen Eltern, als Geburtstagsgeschenk an mich, mir sämtliche Pet Shop Boys- CDs mitzubringen, die er in der großen Stadt finden konnte. Ich glaube, er ging damals ins WOM. 3 Stück brachte er mit: „Disco„, „Introspective“ und „Actually„. „Introspective“ hatte ich schon teilweise gekannt. Der DDR-Radiosender DT 64 spielte manchmal Alben ohne Gequatsche zum Mitschneiden für DDR-Bürger komplett aus. Und so konnte ich eines Abends mal, noch zu Vor-Wiedervereinigungszeiten) die B-Seite von „Introspective“ mitschneiden. Die A-Seite war irgendwann vorher gespielt worden. Meine Recherche zum Ausstrahlungsdatum blieb erfolglos. Ich fand jedoch heraus, dass die Sendung „Duett – Musik für den Rekorder“ hieß

Ah – Die A-Seite von Actually

Jedenfalls zog ich mir alle drei mitgebrachten Alben aus Berlin sofort rein. Mittlerweile hatte ich schließlich eine kleine Anlage inklusive CD-Spieler. Und beim Album „Actually“ erkannte ich die Songs wieder, die mir mein Großcousin wenige Jahre zuvor überspielt hatte. Es war die A-Seite des Albums, welches soundtechnisch so brilliant mit dem Song „One more chance“ eröffnet. Aufgrund seiner Geschichte und wie der „Song“ zu mir gefunden hat, bleibt er für mich auf ewig etwas Besonderes: Viel Spaß mit dem Opener von „Actually„: „One more chance“.

RFT SDK 3930 (unten im Bild)
RFT SDK 3930 (unten im Bild)

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