Über den eventuellen Gegensatz von Text und Musik
Liebe Leute, ich habe rein gar keine Ahnung, worüber es in diesem Lied geht! Überhaupt nicht. Aber, ist das wichtig? Musik ist doch universell und verbindet. Da kommt es doch nicht unbedingt auf den Text an, oder? Naja… Während dieser allerersten Zeilen meines Artikels fällt mir sofort The Human League (die hier schon mal erwähnt wurden) und „Human“ ein. Eieiei! Was für ein wunderbar komisches Lied, ja, komisch.
Selbstermächtigungsmomente
„Human“ ist so ein wunderbar warmherziges Schmusestehblueslied, welches in absoluter Perfektion von Jimmy Jam und Terry Lewis produziert worden ist. Seelig ist der, der kein Englisch versteht oder aber nicht auf den Text achtet. Denn: Die ganze Zeit über beichtet die männliche Singstimme seiner Freundin/Frau, dass er fremd gegangen ist. Das ganze Lied klingt irgendwie nach Mea Culpa und man erwartet, dass die Frau ihm entweder gleich „eine ballert“ oder ihn in den Arm nimmt und ihm verzeiht. Aber es kommt ganz anders: In der Bridge spricht die weibliche Singstimme darüber, dass sie in der Phase der Trennung eben auch „human„, also menschlich war und auch fremd gegangen ist. Das ist so ein herrlicher weiblicher Selbstermächtigungsmoment. Nicht nur die Männer können fremdgehen und dann erwarten, dass man ihnen verzeiht. Es geht auch anders herum. Dieser dunkelschwarzhumorige Moment entgeht wohl vielen Nicht-auf-den-Text-Achtern. Egal.
Ein Bier bestellen: ja – Az Kell, Ami Nincs – ? Ehm…Nein?
Vielleicht ist es ja mit „Az Kell, Ami Nincs“ genauso: eine nette kleine melancholische Melodie, die einen mit dem Kopf hin und her wippen lässt. Dazu gibts ein wunderbar witziges Video, welches metaphorisch darauf hinweist, dass, egal, wie andersartig und verstoßen man sich fühlt, es da draußen jemanden gibt, der Einen versteht, weil er vielleicht genauso andersartig ist. Eine tolle Botschaft! Doch, gibt das auch der Text her? Ich weiß es nicht. Ich kann mich auf ungarisch nicht wirklich verständigen, maximal „Guten Tag“ und „Auf Wiedersehen“ sagen und ein Herrengedeck bestellen. Das war es dann schon. Dass ich überhaupt ungarische Musik, zumindest zeitweise, höre, hängt mit meiner Frau zusammen. Aufgrund ihrer halbungarischen Abstammung, sind wir fast jedes Jahr in Ungarn und da habe ich dann natürlich auch meine Ohren auf. Aber das nur nebenbei.
Unwissen tut manchmal gut
Zurück zu NAZA! Ich bewahre mir das Unwissen und den Zauber der netten Komposition, die teilweise sogar ein Banjo enthält. Vielleicht singen sie ja aus Charles Mansons Memoiren vor. Ich habe keine Ahnung. Wer tiefer in das Vermächtnis der Band NAZA eintauchen möchte, die sich im Bereich des poppigen Midtempo- Rock bewegt, dem sei noch „Hova tűntél“ empfohlen. Vermächtnis daher, weil es sie anscheinend nicht mehr gibt. Ansonsten wünsche ich hier erstmal viel Spaß mit „Az Kell, Ami Nincs„. Bitte schaut auch unbedingt das Video!
PS: Verdammt! Ich war neugierig. Ich habe die Lyrics übersetzen lassen. Irgendwie geht es um einen Träumer/eine Träumerin, der/die nach Dingen strebt, die sie/er nicht haben kann.
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