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Dijon: Yamaha

Dijon: Yamaha

Bolshy und das Gendern

Von „Sommerloch“ kann musikalisch in dieser Woche absolut nicht die Rede sein. Es gab tatsächlich ein paar KandidatInnen für den Thron des Smash of the week. (Ich lasse mir, wie ihr sehen könnt, nicht von unserem Kulturstaatsminister das Gendern verbieten. Tatsächlich bin ich ziemlich befremdet und beunruhigt darüber, dass die Sprache von SpitzenpolitikerInnen vorgegeben und reglementiert werden soll. Ich persönlich versuche zu gendern, weil ich es sinnvoll finde. Zudem wird damit auch gebührender Respekt gezollt. Wenn jemand nicht gendern möchte, werde ich ihn oder sie deshalb nicht verurteilen. Aber man sollte das schon selbst entscheiden dürfen. Sprache entwickelt sich nun mal. Und Entwicklungen, die sich gesellschaftlich durchsetzen, finden irgendwann eventuell Eingang in den Duden. Und das ist nunmal die Instanz für die Regeln der Deutschen Sprache. Ein Politiker oder eine Politikerin haben da nicht das Recht, dem mit Ver- oder Geboten entgegen zu wirken.)

Lesbe des Jahres?

Ich schweife ab…wie so oft. Zum Thema: The Beaches habe ich seit „Takes one to know one“ sehr engmaschig auf dem Schirm. Dieser Song hat es mir nach wie vor unglaublich angetan. In dieser Woche nun brachten sie die ziemlich ruhige Ballade „Lesbian of the year“ heraus. Unter normalen Umständen hätte ich nach diesem Song gar nicht weiter hören müssen. Die Stimmen und Melodien von The Beaches sind einfach göttlich für meine Ohren. Aber es war halt eine starke Woche. Ein weiterer Top- Song, meines Erachtens, stammt in dieser Woche von der Band Pool Kids und trägt den Titel „Sorry not sorry„. Auch eine Ballade, wenn auch weniger hymnisch als „Lesbian of the year„, dafür aber, mit der leicht rauchigen Stimme der Sängerin Christine Goodwyne, die dem Song mit der nicht sehr weitschweifigen Lead- Melodie ganz schön Sex- Appeal verleiht, sehr viel chilliger.

Boys‘ Shorts – probably the best mixers in the world (Sorry Carlsberg)

Und dann gibt es ja dann noch Hot Chip. Obwohl „Devotion“ schon letzten Monat herauskam, haben sie es noch einmal veröffentlicht. Und zwar im Boys‘ Shorts Remix. Boys‘ Shorts sind zwei Jungs aus Griechenland, die sich regelmäßig vor allen Dingen 80er- Hits vornehmen und diese dann remixen, ohne deren 80er Herkunft allzusehr zu verraten. Vor ungefähr zweieinhalb Jahren, im Dezember 2022, brachten sie einen Mix von „Love comes quickly“ von den Pet Shop Boys heraus. Jesus Christ! Was für ein geiler Mix. Und nun haben sich Boys‘ Shorts mal einen brandneuen Song vorgenommen und diesen auf Vordermann gebracht. Und dass muss wohl Hot Chip derart gefallen haben, dass „Devotion“ nun eine zweite Veröffentlichung gescheknt bekommen hat.

Sublime

Das Alles kann nichts daran ändern, dass „Yamaha“ von Dijon einfach mal über all dem steht. Im Englischen sagt man in solchen Fällen immer mal, der Song wäre sublime. Der Song ist also in dieser Woche einfach mal über all die anderen Songs erhaben. Diese R ’n‘ B- Ballade erinnert irgendwie an Prince, stimmlich jedenfalls. Stilistisch, kompositorisch und auch von der Produktion her würde der Song auch gut auf Whitney Houstons Debütalbum „Whitney Houston“ aus dem Jahr 1985 passen. Was die zuweilen verrückten Sounds angeht, fühlt man sich ganz leicht an Art of Noise erinnert. Das ist die Band mit dem Erfinder der 80er, Trevor Horn. Wie auch immer. Ich liebe „Yamaha“ von Dijon. Euch viel Spaß damit.

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