Narren und Dummköpfe aller Orten
Talk Talk als Popband: JAAA!
Als ich gestern so darüber nachdachte, welches mein nächster „smash rewind“ werden könnte, fiel mir „Ship of fools“ von Erasure ein. Und wenn man nur ein paar Sekunden darüber nachdenkt, fällt einem auf, wie oft das Wort „Fool“ in der Musik begegnet. Ich brauchte gar nicht groß dafür recherchieren. Mir fiel zum Beispiel relativ schnell „My foolish friend“ von Talk Talk ein. Gut, ich bin einfach auch ein großer Fan von denen. Dieses Frühwerk wurde im März 1983 veröffentlicht. Damit fällt es knapp vor die Zeit des großen Durchbruches. Nur 10 Monate später folgten „It’s my life“ und im März 1984 „Such a shame„. Plötzlich waren Talk Talk nicht mehr wegzudenken. Ganz ehrlich, ich liebe diesen Song und fremdle ein wenig mit dem von der Kritik hochgelobten Art- oder Postrock- werk der Spätphase von Talk Talk. Wäre es nach mir gegangen, hätten Talk Talk ruhig ein Popband bleiben dürfen.
Fools garden im Saturn
Al nächstes fiel mir dann Fools Garden ein. Ja, genau die mit dem Zitronenbaum. Noch heute müssen in vielen Schulen viele Schulkinder dieses Lied im Musikunterricht singen. Und warum? Vermutlich waren viele dieser Lehrer im November 1995, als der Song herauskam, selbst Teenager und schunkelten damals fröhlich auf der Disco zu genau diesem Song. Und natürlich habe ich damals als 18jähriger auch mitgeschunkelt. Ich hatte mal das Glück, während meines Studiums in Halle/Saale der Band im Rahmen einer Signierstunde im örtlichen Saturn (damals noch auf dem Marktplatz) zu begegnen. Leider gibts davon keine Fotos. Irgendwann hatte ich auch mal ein Album oder ein Best-of von Fools Garden im CD-Player. Es war zwar für mich mehr als nur gefällige Pop-Rock-Musik. Jedoch hörte ich das Album nur ein/zwei Mal.
Von den Doobie Brothers zu Björk
Tja, was gibts noch? Natürlich „What a fool believes“ von den Doobie Brothers und anderen (hier mein Artikel dazu). Was für eine zeitlose schöne Komposition. Einmal gehört verschwindet dieser Song nie wieder aus dem Kopf. Und dann ist da noch „The fool on the hill“ von den Beatles vom Album „Magical Mystery Tour“ aus dem Jahr 1967. Wenn man bei wikipedia nachschaut, wer das schon alles gecovert hat, dreht sich einem der Kopf: Sergio Mendez, Petula Clark, Aretha Franklin, Eurythmics, etc… Am meisten überrascht hat mich bei meiner Recherche die Version eines 12jährigen Mädchens aus dem Jahr 1977, die sich heute Björk nennt.
Steine, Mucheln und Andy Bell
Im Internet gibt es sogar eine Seite, auf der jemand alle Songs gesammelt hat, die das Wort „fool“ im Songtitel tragen. Nun zu „Ship of fools„. Erschienen im Februar 1988 hat mich das Lied von Anfang an fasziniert. Ich kann nicht sagen warum. Vielleicht war es die unfassbare Bandbreite der Vocals, die Andy Bell hier zeigt oder der Fakt, des es zwar eine langsame Ballade ist, aber dennoch wahnsinnig kraftvoll klingt. Und irgendwie brannte sich bei mir auch das Video in mein kindliches Gehirn. Da liegt jemand zwischen Steinen und Muscheln an einem künstlichen Strand und singt? Seltsam!
Sozialisierung auf musikalisch…mit 10,5
Offenbar war das erste Viertel des Jahres 1988 (hier ein Artikel über mein ultimatives musikalisches Erweckungserlebnis) für mich musikalisch besonders prägend. Das erste von mir auf Kassette aufgenommene Lied war „Get outta my dreams, get into my car“ von Billy Ocean. Es erschien kurz vor „Ship of fools“ im Januar 1988. Doch das ist eine andere Geschichte. In diesem Artikel soll es schließlich nur um Narren, Dummköpfe und ähnlich Gestrickte gehen. Viel Spaß mit „Ship of fools„.