Petőfi Radio
Bevor sich ein ungarisch- stämmiger Mensch wundert: ich habe hier Vor- und Nachname vertauscht. Absichtlich. Als Deutscher muss man wissen, dass im Ungarischen stets eigentlich der Nachname und dann der Vorname genannt wird. Da mein Blog hier auf Deutsch ist, habe ich das mal umgekehrt. Im Deutschen Radio läuft so was natürlich nicht. Aber auch im Urlaub halte ich immer die Ohren offen und höre einen entsprechenden landestypischen Radiosender, um Fundstücke mit nach Deutschland zu bringen. Wann immer meine Familie und ich in Ungarn sind (eigentlich jährlich) hören wir hier vor Ort „Petőfi Rádió„. Und beim Frühstück am 15.08.2024 kam nun mal kurz vor 10 Uhr diese Perle hier, die ich sofort lauter stellen musste.
NAZA
Krisztián Szűcs war hier übrigens schon mal Thema, ohne dass ich ihn namentlich erwähnt hatte. Am 2. Mai 2023 veröffentlichte ich in meinem Blog einen Artikel über den Song „Az kell, ami nincs“ der Band NAZA. Als ich mich dann heute etwas näher mit dem Künstler beschäftigte erkannte ich sein Gesicht als das des Frontmannes von NAZA. Beim tieferen Graben stieß ich dann darauf, dass Kristián Szűcs in Ungarn wohl eine ziemlich große Nummer im Indierock und -pop- Bereich zu sein scheint.
Images
Das hier vorliegende „Pöckölj El“ klingt wie ein Neo- Pop- Rock- Song, der ganz unverhohlen auf die 80er Bezug nimmt. Ihr wisst schon: Damals sahen manche Stars nicht nur aus wie harte Rocker, sondern pflegten auch ein diesbezügliches visuelles Image, obwohl Ihre Musik letztendlich nur wenig mit Rock zu tun hatte. Stichwort: Billy Idol. Nichts gegen Billy Idol! Ich liebe seine Songs. Aber trotz der ganzen E-Gitarren- Soli ist doch „Flesh for fantasy“ einfach mal ein klasse Popsong.
Tiefe
Und so verhält es sich auch hier. Der Song enthält einen geilen, triumphierenden analogen, laut rausgemischten Drumsound und auch einen schönen E- Bass. Die Synthiehooks sorgen jedoch dafür, dass es eher ein Popsong ist. Ein starker mehrstimmiger Backgroundgesang verleiht dem Song zusätzliche Tiefe.
Baby, Baby
Für das Video verwendete Szűcs übrigens Filmschnipsel aus dem Abel Ferrara– Film: „Driller Killer„. In den 80er Jahren war Ferrara der Regisseur zweier Folgen von „Miami Vice“ („The Dutch Oven“ und „The Home Invaders„). Als Musikfan habe ich mir gleich mal angeschaut, welche Musik in jenen Folgen verwendet wurde. Und dabei stieß ich auf den Song „Who to listen to“ von Amy Grant mit einem geilen, 80er- typischen Slapbass. „Baby, Baby“ ging mir in den 90ern eigentlich ziemlich auf den Nerv. Ich hätte also nicht gedacht, dass mir ein Amy Grant– Song gefallen könnte. Danke, Krisztian Szűcs, dass Du mich auf diese Fährte gelenkt hast. Und nun viel Spaß mit seinem Song „Pöckölj El„.