Bolshy weint, als Kind vor Glück und als Ü40- Mann aus Trauer
Oh, wie habe ich mich geärgert. Im letzten oder vorletzten Jahr wollte ich mir mal wieder eine alte Vinylscheibe gönnen. Bei discogs.com bestellte ich „Tell it to my heart“ als 12 inch, weil mich das Lied als 10 jähriger total fasziniert hatte. Als die Platte ankam, war eine Riesendelle und ein Riss drin. Die Platte war letztlich unhörbar. Und ich saß da auf dem Teppich vor dem Schallplattenspieler mit einer kaputten Scheibe in der Hand und hätte fast anfangen können zu heulen. Wenn ich heute so darüber nachdenke, wird mir wieder einmal so richtig klar, wie sehr mich die 80er nicht nur geprägt haben, sondern auch wie viel sie mir nach wie vor am Herzen liegen.
Gut gealtert
Ja, manche 80er Songs sind schlecht gealtert. Da ich keine böse Kritik schreiben möchte, sage ich auch nicht, wen oder was ich damit meine. Aber: Taylor Daynes „Tell it to my heart“ wirkt nach wie vor wie ein unglaublich frisches, eingängiges Lied. Diese Synthiehooks durchbrechen die Schädeldecke und brennen sich tief ins Langzeitgedächtnis ein. Und das Video erst! Das habe ich mir gerade noch mal reingezogen. Diese Frau mit ihren Riesenhaaren lässt einen nicht mehr los. Ihre hypnotischen Augen, die wahnsinnig kräftige Singstimme – kein Wunder, dass ich bis heute an diesen 80er Jahre- Fetzer denken muss.
Schnorrergefahr!
Ich habe gelesen, dass Taylor Dayne zwar schon vorher Musik gemacht hatte, aber für die Produktion dieses Liedes erst mal ihren Vater anschnorren musste. Das Ding wurde NICHT von ihr, sondern von Seth Swirsky und Ernie Gold geschrieben. Swirsky ist ein gefragter Songschreiber und arbeitete schon mit/für Celine Dion, Rufus Wainwright, Al Green, und, und, und. Sucht man Ernie Gold (eigentlich Ernest Goldberg) im Internet, findet man bspw. Jennifer Rush und Richard Clayderman als Kollaboratoren.
Schwindelig vor Starnamen
Auch wenn Taylor Dayne ihre ersten und bisher größten Hit mit einer Fremdkomposition feiern konnte, ist auch sie durchaus als Songschreiberin tätitg. Hierbei möchte ich vor allem den Song „Whatever you want“ von Tina Turner nennen, den sie für deren Album „Wildest Dreams“ mitkomponiert hatte. Liest man sich übrigens die Credits zu diesem Album durch, kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus. U2, Mike Chapman, Sheryl Crow, Britten / Lyle, die Pet Shop Boys und auch wieder Seth Swirsky hatten alle für dieses Album Songs beigesteuert. Aber Schluss jetzt mit diesem Ausflug zu Tina Turner. Viel Spaß wünsche ich nun mit dem unvergleichlichen Hit „Tell it to my heart“ von Taylor Dayne.
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