Bolshy wird gefühlig!
Achtung! Jetzt wird es ein wenig gefühlig! Wann-, Wie- und Wo- immer meine Frau und ich uns mit Freunden treffen oder neue Leute intensiver kennenlernen, verwirre ich die Leute, indem ich Ihnen irgendeine Geschichte darüber erzähle, wie wir uns angeblich kennengelernt hatten. Meine Frau sagt dann immer, dass wir Beide vermutlich irgendwann gar nicht mehr wissen werden, wie wir uns wirklich kennengelernt hatten. Doch das werde ich, trotz aller meiner Fantasiegeschichten, nicht vergessen. Es war im Juni 2010. Ich hatte mich auf irgendeinem Partnersucheportal angemeldet und fand so beim lustigen Durchschlendern das Profil meiner jetzigen Frau.
Bolshy auf Brautschau …. vor 15 Jahren
Das Konzept jener Seite, an deren Namen ich mich heute beim besten Willen nicht mehr erinnern kann, war, dass man sein eigenes Profil derart gestalten sollte, in dem man selbst Fragen für den potentiellen Partner / die potentielle Partnerin formulieren sollte, die diese(r) dann zu beantworten hätte. Und auch die gewünschten Antworten sollte man, für Alle anderen unsichtbar, schon vorformulieren. Ich fand also das Profil meiner heutigen Frau, beantwortete Ihre Fragen und …. wartete…. Ich hoffte, alle Fragen „richtig“ beantwortet zu haben.
Versagen auf ganzer Linie
Irgendwann! Stunden oder Tage später, meldete sich meine heutige Frau und teilte mir mit, dass ihr quasi nichts Anderes übrig blieb, als mir zu antworten. Ich hatte nämlich ihre Neugier auf ganz besondere Weise geweckt. Keine einzige der 10 oder 12 Fragen hatte ich so beantwortet, wie sie es eigentlich gern gehabt hätte. Stichwort: Paula Abdul und „Opposites attract„.
Die Leidenschaft siegt
Was uns damals wie heute aber eint(e) ist unsere große Leidenschaft für Musik. Mittlerweile überschneiden sich unser Beider Geschmäcker einigermaßen oft. Doch als wir uns damals, vor gut 15 Jahren, wirklich näher kennenlernten, waren wir, musikgeschmacklich, schon noch weit auseinander. Einer Ihrer musikalischen Helden war und ist Bruce Springsteen. Und bei mir sind das ja bekanntermaßen die Pet Shop Boys.
Chris‘ Schwester
2013 passiert dann was nahezu Mystisches, eine Art spirituelle Bestätigung dafür (falls es noch eine gebraucht hätte), dass meine Frau und ich im großen Kontinuum dieses Universums füreinander bestimmt sind. Die Pet Shop Boys brachten ihr Album „Electric“ am 15.07.2013 heraus. Neben den bekannten Singles tat es mir Track 6, „The Last to Die“ besonders an. In den Liner Notes las ich dann, dass Bruce Springsteen dieses Song geschrieben hatte. „Schuld“ daran, dass sich die Boys entschieden hatten, diesen Song zu covern, war Chris‘ Schwester Victoria, die den PSB das vorgeschlagen hatte.
The Last to Die
Springssteens Original entstammte dessen 2007er Album „Magic„, welches am 25. September veröffentlicht wurde. Bei Springsteen heißt der Song nur „Last to die“ (ohne „the“) und bezieht sich auf eine Rede vom 22.04.1971 vom damaligen Senator und späteren Präsidentschaftskandidaten John Kerry. In einer, den Vietnam- Krieg anklagenden und Nixon angreifendenden, Rede fragte er „How do you ask a man to be the last to die for a mistake?“ Er meinte damit, dass alle irgendwann wissen mussten, dass der Krieg falsch war. Und wie konnte man denn dann noch Soldaten hinschicken und sie im Grunde genommen bitten, eventuell ihr Leben für etwas Falsches zu lassen. Nur damit Nixon nicht der erste US-Präsident sein würde, der einen Krieg verlieren sollte? Nein! Das kann nicht Grund genug sein für solch einen Irrsinn.
Springsteen oder Pet Shop Boys?
Am 30.04.1975 verließen die letzten US- Soldaten Vietnam und der Krieg war beendet. Dass Springsteen sein Lied erst 32 später schrieb, als die wenigsten Leute noch was mit dem Vietnam- Krieg am Hut hatten, ist vermutlich dem Irak- Krieg geschuldet. Ganz offensichtlich sah Springsteen hier eine Parallele zwischen beiden Kriegen. Wie auch immer. Für meine Frau und mich ist dieser Song eine Art Bindeglied, weil es von unseren jeweiligen musikalischen Helden interpretiert wurde. Entscheidet selbst, welche Version Euch besser gefällt. Viel Spaß nun mit „(The) Last to Die“ von Bruce Springsteen bzw. den Pet Shop Boys.
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