Überschwang
Nach intensiver Suche nach einem Album, welches ich ruhigen Gewissens hier als bestes Album des Monats präsentieren kann, bin ich auf den Künstler Ynonah gestoßen. Dessen Album „Uncertainty“ erschien am 12.01.2024. Es ist ein, trotz all seiner elektronischen Klänge, wahnsinnig warm klingendes, fast schon cinematographisches Album. Speziell die Bässe legen sich wie eine kuschelige Decke um den Körper. Die Dynamik zwischen leisen, weit entfernten Soundlandschaften und dem häufig umnittelbaren, aber nicht aufdringlichen Beat, kreieren ihr eigenes Universum des Geborgenseins. Die analogen Töne eines Klaviers und die scheinbar analogen Breaks eines mutmaßlich doch nicht echten Schlagzeugs fügen sich nicht nur vollkommen natürlich in diese Klangwelten ein; sie geben dem ganzen Album eine unglaubliche Tiefe.
Bolshy mag keine Frickler
Wie kann es dann sein, dass dieser Künstler, Stand heute (14.1.2023), nur 4 Abonnenten auf youtube hat? Wir haben es hier nicht mit irgendeinem Frickler zu tun, der sich mal für einen halben Tag ein Studio gemietet hat, weil er ein zu großes Geltungsbewusstsein hat! Glaubt mir, ich kenne da Leute, die einfach nur Musik machen, weil sie ein wenig Zeit dazu haben aber eigentlich keine Ahnung. Dieser Typ hier hat es drauf und verdient sehr viel mehr Aufmerksamkeit. Ich WILL von diesem Künstler in Zukunft noch sehr viel mehr hören. Insofern hoffe ich, dass hier die Klickzahlen in Zukunft ein exponentielles Wachstum aufweisen.
perfekte Symbiose
Die ambienthaften Moment von „Uncertainty“ erinnern mich an das Album „Persona“ von Rival Consoles, welches ich mir mal auf Vinyl gegönnt habe und welches mich immer mal angenehm runterkommen lässt. Die deephousigen Momente des Albums lassen mich an meinen Deep-House- Helden George Fitzgerald denken, dessen Album „All that must be“ bei jedem Hören besser wird und für mich die Benchmark dieser Musikrichtung darstellt. Mixt man das alles zusammen, muss man konstatieren, dass Ynonahs „Uncertainty“ die perfekte Symbiose aus Elektro, Ambient und Deephouse darstellt. Wahrscheinlich gibt es dafür auch schon eine ganz konkrete Schublade, die mir einfach noch nicht über den Weg gelaufen ist.
Auf die richtige Stimmtemperatur kommt’s an!
Ich würde Euch gern mehr über den Künstler sagen, doch dieser macht sich, was sein eigenes Leben angeht, sehr rar im Internet. Er scheint aus Berlin zu kommen. Meine Song- Empfehlung vom Album ist übrigens der Song „Echoes„, der ein Gesangsfeature von Blush Wilson beinhaltet. Dieser Blush Wilson erinnert im übrigen, ob seines R’n’B- bzw. Soulgesangs, ein wenig an Sam Smith. Passt also, stimmtemperaturmäßig, wunderbar zum Album. Viel Spaß nun mit meinem Album Smash of the Month „Uncertainty“ von Ynonah.
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