Danke, Friedrich Merz
Die Inspiration, über Dr Alban einen Artikel zu schreiben, verdanke ich Friedrich Merz. In einer Diskussionsrunde im September redete er sich derart in Rage, dass er insinuierte, Flüchtlinge würden nur nach Deutschland kommen, um sich die Zähne machen zu lassen, während die Deutschen keine Termine beim Zahnarzt bekommen würden. Also lag es natürlich sehr nahe, mal einen Song eines Zahnarztes hier zu besprechen. Und welchen musikalischen Zahnarzt kennt ihr denn sonst so, außer…? Eben! Dr Alban heißt mit bürgerlichem Namen eigentlich Alban Uzoma Nwapa und begann das DJing während seines Studiums der Zahnmedizin in Schweden. Auch nach der Eröffnung seiner eigenen Praxis legte er weiterhin nebenbei Platten auf. 1990 nahm er schließlich seine erste eigene Single „Hello Africa“ auf, die alsbald weltweit in den Charts durchstartete.
Beef
1992 kam dann „It’s my life“ heraus. Die meisten Jungs in meinem Freundeskreis hatten schon zu Dr Albans „Hello Africa“ abgehottet, was mich ratlos machte. „It’s my life“ hingegen war dann schon auch was für den seit jeher poppig orientierten 15 jährigen bolshy. Im selben Jahr kamen dann noch solche Perlen wie Snaps „Rhythm is a dancer“ und „More and more“ von Captain Hollywood Project heraus. Mit letzterem verbindet mich ein persönliches Erlebnis. Irgendwann 1993 oder 1994 oder 1995 war das Captain Hollywood Project mal in der Nähe meines Heimatortes und gab ein Konzert irgendwo in einem größeren Dorf. Ich erinnere mich leider nicht mehr genau, wo das war. Mitten in einem Song gingen zwei der Tänzer aufeinander los und prügelten sich scheinbar. Das sah nicht wirklich nach einem Choreografie- Element aus. Die Beiden hatten wirklich Beef miteinander!?! Wie peinlich – mitten im Auftritt!
Repepepetitititiv
Wie Dr Alban und Snap! war das Captain Hollywood Project auch ein sogenanntes „Eurodance“- Projekt. Wikipedia charakterisiert diese Stilrichtung als vollsynthetisch instrumentiert, mit Techno-, New- Beat- und House- Music- Anleihen, versehen mit einem weiblichen, leicht souligen Gesang. Ein anderes Charakteristikum weist darauf hin, dass Eurodance sehr repetitiv war. Das stimmt. Das galt auch teilweise songübergreifend, weil spätestens für ein 2023er Ohr fast alles gleicht klang und klingt. Während ich leicht zähneknirschend heute dazu stehen kann, dass mir „It’s my life„, „Rhythm is a dancer“ und meinetwegen auch „More and more“ immernoch gefällt, möchte ich noch schnell zum Tiefpunkt meines Artikels kommen. Das Captain Hollywood Project ging aus der Band Twenty 4 Seven hervor. Die hatten 1990 mit „I can’t stand it“ einen Hit. Ich habe da nach gut 30 Jahren mal wieder reingehört. Oh mein Gott…“ Und nun viel Spaß mit Dr Alban und „It’s my life„.
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