Vorgetäuschte und keine großen Tränen
Damit das mal geklärt ist, denn oft wird dieses sprachliche Bild falsch verwendet. Krokodilstränen sind keine großen Tränen. Die Tränen eines Krokodils sind vorgetäuschte Tränen, weil Krokodile nun mal nicht weinen können. Und wenn man sich die Lyrics näher anschaut, ist es die besungene dritte Person, die hier diese Krokodilstränen weint, um Mitleid und Aufmerksamkeit zu erzeugen. Doch die Ich- Erzählerin fällt darauf nicht herein. Sie denkt nur ganz kurz darüber nach, ob sie nicht eventuell die Bösewichtin sein könnte, verwirft diesen Gedanken aber. Sie hat nun ganz offensichtlich die Stärke, dem Gegenübers entgegenzutreten und sie/ihn in die Schranken zu weisen.
Sättigungsgefühle
Woher kennt man eigentlich Lauren Mayberry? Die Stimme klang für mich ein wenig prägnant und in den Kommentaren unter dem Video bei youtube stand irgendwas über eine geglückte Solokarriere. Also schlug ich den Namen nach und plötzlich war alles klar. Die Schottin ist die Leadsängerin der Band CHVRCHES, die mich vor einem knappen Jahr mit ihrem Song „Over“ total begeistert hatten. Der Song, der Anfang 2023 erschienen war, rutschte damals sofort in meine Top Ten der besten Songs des letzten Jahres. Nun also begeistert Lauren Mayberry auch Solo mit einem positiven catchy mid-tempo Popsong. Gut gemacht, Frau Mayberry. Allerdings wünsche ich mir alsbald wieder eine Zusammenarbeit mit den beiden Jungs von CHVRCHES. Als Trio liefern sie doch ein wenig memorablere Melodien und bessere Produktionen ab, als wenn sie sich hier alle Solo machen. Letztendlich ist „Crocodile Tears“ ein wunderbar schmeckender Burger, der aber nicht nachhaltig sättigt.
Gruselige, verpasste Alternative
Schade ist übrigens, dass ich Lady Gagas „Disease“ (release 25.10.2024) erst heute (30.10.) entdeckt habe. Das disqualifiziert sie nun davon, smash of the week werden zu können, weil ich ja immer von Samstag bis zum folgenden Freitag messe. „Disease“ ist wiedermal ein starker Track der Madonna der 2010er und 2020er Jahre. Noch dazu hätte das sehr geile, gruselige Video sehr gut zur Halloween- Woche gepasst. Egal. Ich habe es hier jedenfalls mal erwähnt. Nun also viel Spaß mit „Crocodile Tears“ von Lauren Mayberry.