Bolshys CD- Anfänge
Michael Jacksons Album „Dangerous“ gehörte zu den ersten Alben, die ich auf CD kaufte. Meine allererste CD war „Behaviour“ von den Pet Shop Boys. Jenes war damals im 22. Oktober 1990 veröffentlicht worden und irgendwann im Winter/Frühjahr 1991 kaufte ich es mir dann in irgendeinem Musikgeschäft auf dem Boulevard in Halle/Saale. (Das Geschäft gab es Ende der 90er schon nicht mehr.)
Gut Ding will Weile haben
Und dann dauerte es noch ein paar Monate bis unser Haushalt über eine Anlage verfügte, mit der man auch CDs abspielen konnte. So billig waren die Dinger damals nicht. Und so lag die CD dann einfach bei mir rum, ohne dass ich ihren Inhalt genau kannte. Streamen konnte man ja das Ganze Anfang der 90er auch nicht. Und selbst wenn es spotify schon gegeben hätte; wir hatten ja noch nicht mal Internet. Vermutlich bekam ich meine erste Stereoanlage dann zu meinem 14. Geburtstag im Spätfrühling 1991. So genau weiß ich das nicht mehr. Nach gut einem Vierteljahr hörte ich dann also „Behaviour“ zum ersten Mal.
Das große Warten, Teil 2
Bis zum nächsten Sommer im Jahre 1992 konnte ich schon eine Handvoll CDs mein Eigen nennen (Die Alben „Please„, „Disco„, „Actually„, „Introspective“ und die Remix- Maxi von „Where the streets have no name“ von den Pet Shop Boys, „Hunting high and low“ von a-ha und „The immaculate collection“ von Madonna). Ich war nun 15 und meine Eltern fuhren mit mir nach Ungarn an den Balaton. Und irgendwo dort in einer Ladenstraße, vermutlich in Keszthely, gaben sie mir an einem Musikladen das Geld für eine weitere CD. Michael Jacksons „Dangerous“ sprang mich irgendwie an und gehörte schwupps die wupps mir. Und dann fing natürlich wieder das große Warten an. Natürlich hatten wir im Auto kein CD- Radio, sodass ich bis zum Urlaubsende warten musste, um „Dangerous“ endlich zu Hause hören zu können.
Black or white und das Morphing
Und was soll ich sagen? So richtig mega geil fand ich das Album damals nicht. Ja gut, wenn MTV (Das ist der Sender, der früher mal fast ausschließlich Musikvideos ausstrahlte.) das vollständige Video zur ersten Single „Black or white“ ausstrahlte, war man schon irgendwie mega beeindruckt und geflasht. Was für geile Morphingeffekte! So etwas hatte man bis dato noch nicht gesehen. Aber wie bereits angedeutet, der Stil des Albums war nicht wirklich meiner. Das ganze hatte zu wenig Pop.
eine klangliche Offenbarung, damals wie heute
Doch als ich zu Lied 9 kam, „Who is it„, war es um mich geschehen. Der Song war, so wikipedia, am 13. Juli 1992 in Europa ausgekoppelt worden. Ich erinnere mich nicht mehr, ob ich den Song schon mal gehört hatte, bevor ich zu Hause die CD einlegte. Aber meine Güte! Was war das denn für ein astreiner, glasklarer, bombastischer Sound!?! Die glockenhellen Chöre am Anfang und dann dieser wummrige Bass und dieses auf den Punkt genaue perkussive Fingegeschnipse!?! Und dann dieser geile Mitsingrefrain!?!
Quilty war es nicht
Ich war von Anfang an ein „Who is it„- Fan. Gerade eben habe ich es mir noch mal reingezogen. Zugegeben, nach mehr als 30 Jahren hat es seinen Zauber ein wenig verloren. Glasklarer, knackiger Sound ist heute kein Hexenwerk mehr. Jetzt, nach so vielen Jahren, hat mich eher der Text ziemlich betroffen gemacht: Das lyrische Ich ist verlassen worden. Es verfällt in tiefste Verzweiflung und ist dem Wahnsinn nicht mehr so fern. Es forscht nach der anderen Person, die ihm/ihr die Liebe seines Lebens weggeschnappt hat. Ich kann schon mal verraten, dass es Quilty NICHT war. Der ist schon längst tot. Naja. Viel Spaß Euch nun mit Michael Jackson und „Who is it„.