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Lindsay: Story I tell myself

Lindsay Ell: Story I tell myself

Bolshy hat’s schon immer gewusst

Ich bin heute mal der berechnende Typ. Beim Durchstöbern aller neuen Playlisten auf Spotify und Tidal und dem Durchhören der Neuerscheinungen bei aoty und bandcamp bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass Lindsay Ells „Story I tell myself“ mein Smash of the week ist. Aber was ist nun das Berechnende daran? Nun, Lindsay Ells Sound ist so weit nicht weg vom Sound der frühen Taylor Swift: poppiger Countrysound zu geschmeidigen Melodien dargebracht von einer kraftvollen Frauenstimme. Also falls das mal die nächste Taylor Swift wird, kann ich sagen, dass ich’s schon immer gewusst habe und auf diesen Artikel hier verweisen.

Mit Bommelmütze auf dem Bock

Ich war früher nie ein Countryfan gewesen. Das bin ich auch heute nicht. Im Prinzip war meine Einstellung dazu bis Ende der 90er sogar radikal oppositionell. Mein Vater hörte eine Zeit lang solche Musik und zwar von deutschen/deutschsprachigen Künstlern wie Jonny Hill oder Truck Stop. Ich dachte mir dann immer, dass die Leute von unglaublich romantischen Highwayfahrten auf dem Bock sangen, ohne vielleicht jemals in den USA gewesen zu sein, geschweige denn einen LKW- Führerschein zu haben, um solche idealisierten Erlebnisse aus der First- Person- Perspective wiederzugeben. Das wäre so, als wenn ich mir als Lehrer ein paar lange Gummistiefel, eine Gummilatzhose und eine dicke Bommelmütze anziehen würde, um dann in irgendeiner Fernsehshow vom entspannten Leben eines Anglers auf dem Steg eines ruhigen Sees zu singen und dabei von schönen Sonnenaufgängen zu schwärmen. Ich darf mir sowas einfach mal nicht anmaßen.

Und es hat klick gemacht

Meine Meinung änderte sich ein klein wenig Ende der 90er, Anfang der 2000er. Eine Freundin aus meinem Heimatdorf, die für ein Jahr nach North Carolina gegangen war, lud mich in die Staaten ein. Also flog ich für eine Woche rüber. Da ich dann plötzlich doch nicht bei ihr zu Hause schlafen durfte, weil die Gasteltern irgendwie Angst vor einem fremden Deutschen in ihrem Haus hatten, schlief ich mehrere Nächte in einem alten kleinen Pick- Up, der meiner Bekannten von den Eltern ausgeliehen worden war. Und irgendwann durfte ich den dann auch ein paar Meilen mal übers Land fahren. Im Radio lief dann fast durchgängig moderne Countrymusik, die häufig auch ziemlich poppig klang. Und da machte es klick bei mir. Wenn man selbst am Steuer auf der Straße in den unendlichen Weiten der USA unterwegs ist, macht es durchaus Sinn, solche Musik zu hören. Man kann es sogar genießen.

Gefällig ist bei mir nicht negativ konnotiert

Das heißt: meine Einstellung zur Musikrichtung an sich, ist seit diesem Erlebnis etwas milder geworden. Nachwievor lehne ich aber die Musik von den o.g. deutschen oder deutschsprachigen Möchtegerntruckern ab. Lindsay Ell ist übrigens auch keine US- Amerikanerin, sondern Kanadierin. Im Dezember 2013 erschien ihre erste Single „Trippin‘ on us„. Damals wie heute ist sie, wie oben bereits angedeutet, im Country Pop- Genre unterwegs. In den Lyrics des hier zu besprechenden Songs geht es um die Ich- Erzählerin, die sich Ihrer inneren Dämonen entledigen will und ihr Leben wieder, sozusagen, positiv an sich reißen und nicht mehr der Negativität anheim fallen will. Der Song ist gefällig, nicht mehr und nicht weniger. Und es ist der, meiner Meinung nach, beste Song der Woche. Viel Spaß mit Linday Ell und „Story I tell myself„.

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