japanische Täuschungsmanöver
Vor einigen Monaten veröffentlichte ich hier mal einen Artikel über den Song „Posing in bondage“ von Japanese Breakfast. „Posing in Bondage“ ist ein Song, der mich lange Zeit nicht los ließ. Das war erst recht der Fall, nachdem ich dann auch noch das Video dazu geschaut hatte. Nach dem „Japanese Breakfast“ geht es nun zum „Japanese House„. Weder bei dem einen, noch dem anderen Projekt handelt es sich um ein Bandprojekt, das irgendwie Bezug zu Japan hätte. Hinter Japanese Breakfast steckt Michelle Zauner, eine Halb- Koreanerin, halb US- Amerikanerin. Bei The Japanese House zieht allein die Engländerin Amber Mary Bain die Fäden.
übererfüllte Erwartungen
Auf The Japanese House bin ich am 12. oder 13. November gekommen, als ich bei Tidal einige Playlists nach Kandidaten für meine Top Ten des Jahres 2023 absuchte. Das Projekt kannte ich bis dato nicht und der Song „Sad to Breathe“ wird es wohl vermutlich auch ganz knapp ich in meine Top Ten schaffen. Aber: Der Song fängt wunderbar ruhig im Stile eines Vanessa Carlton– Songs an. Viel Hall auf den Vokalspuren am Anfang und der unerwartete Rhythmuseinstieg, sowie der fröhliche Achtelsequenzerton haben mich plötzlich aus der Erwartungshaltung gerissen, hier einen ruhigen Pianosong zu hören. Toll gemacht! Die Mehrstimmigkeit hat ihr Übriges getan, den Song sofort zu liken.
Smash Linking
Liest man sich den Artikel auf der englischen Wikipedia zu The Japanese House durch, stößt man darauf, dass sich Amber Mary Bain offenbar in einer polyamorösen Dreierbeziehung befindet (oder befand). Teil davon ist auch die walisische Künstlerin Polly Louise Mackey, die unter dem Namen Art School Girlfriend bekannt ist. Auf die Schnelle habe ich natürlich dann auch da mal reingehört. Und was soll ich sagen? Ich glaube, ich werde hier eventuell einen zukünftigen Smash finden. Die Rhythmen klingen teilweise ein wenig nach Anne Clarke. Breakbeats drängeln sich manchmal in den Vordergrund. Alles klingt bedrückend und teilweise bedrohlich. Als vorläufigen Anspieltipp empfehle ich „In the Middle“ aus dem Jahr 2021.Dazu irgendwann einmal mehr. Erstmal wünsche ich viel Spaß mit The Japanese House und „Sad to breathe„.