Eine Ära geht zu Ende
Laut der englischen Wikipedia zog sich der Dreh des letzten Moore– Bonds „A view to a kill / Am Angesicht des Todes“ vom 1. August 1984 bis zum 16. Januar 1985. Am 22. Mai 1985 feierte der Film dann seine Premiere in den USA. In diesem Zeitraum erlebte Roger Moore seinen 57. Geburtstag, womit irgendwie klar war, dass „A view to a kill / Im Angesicht des Todes“ sein letzter Bond– Film sein würde. Ich persönlich liebe Roger Moores Verkörperung von James Bond, auch wenn diese sicherlich nicht so ganz im Sinne der literarischen Vorlage von Ian Fleming war. Dass der Filmbösewicht herrlich unberechenbar psychopathisch von Christopher Walken dargestellt wurde, ist übrigens mehr als nur eine Randnotiz wert. Schließlich war er nur dritte Wahl. Zuerst war David Bowie und dann schließlich auch Sting für die Rolle des Zorin vorgesehen, die aber beide ablehnten.
Der Eiffelturm
Was den Film für mich zudem besonders macht, ist der famose Synthiepop- Knaller „A view to a kill“ von Duran Duran. Was für ein wuchtiger Popsong mit einem äußerst witzigen Video, welches neben Filmszenen auch die Mitglieder der Band zeigt, die sich gegenseitig am Eiffelturm jagen. Und da ist dann auch ein selbstbewusster Bandleader, der sich am Ende des Videos, kurz vor der Explosion des Eiffelturms, als „Bon, Simon Le Bon“ vorstellt, was ja auch sein tatsächlicher Name ist.
Mel Gibson als Bond? Absurd!
Für den nächsten Bond– Film castete man unter anderem Sam Neill, Timothy Dalton und Pierce Brosnan. Im Gespräch war auch Mel Gibson, den aber Albert Broccoli ablehnte. Pierce Brosnan sollte später noch zum Zug kommen. Aber bis dahin drehte man letztlich zwei Filme mit Timothy Dalton („The living daylights / Der Hauch des Todes“ und „Licence to kill / Lizenz zum Töten„). Am 17. September 1986 war Drehbeginn von „The living daylights“ und am 29. Juni 1987 in London Premiere. Der gleichnamige Song von a-ha war das letzte Bond– Lied, an welchem der langjährige Bond– Komponist John Barry beteiligt war. Die Zusammenarbeit von ihm und a-ha lief damals anscheinend nicht so gut. a-ha waren damals nicht wirklich zufrieden, mit dem was Barry aus dem Song gemacht hatte. Letztendlich erschienen zwei Versionen des Liedes. Die eine fand sich auf dem Bond– Soundtrack und die andere auf a-has Album „Stay on these roads„.
Schon wieder Pet Shop Boys
Meine geliebten Pet Shop Boys spielen bei dem ganzen Treiben eine kleine Rolle. 1987 ist an die Beiden das Gerücht herangetragen worden, dass sie eventuell gefragt werden würden, Musik für den nächsten Bond– Film zu komponieren. Mit diesem möglichen Angebot im Hinterkopf schrieben die beiden nachweisbar mindestens 2 Titel, von denen ich zumindest weiß. Doch Neil Tennant und Chris Lowe wurden nie gefragt, weswegen einer der Songs (ein Instrumental) unveröffentlicht blieb. Im Netz geistert er mit unterschiedlichen Titel umher. Einer davon lautet „Theme for James Bond II„. Der andere Song fand jedoch spätere Verwendung. Mit den später dazu geschriebenen Lyrics landete „This must be the place I waited years to leave“ auf dem 1990er Album „Behaviour„.
Rückschau
Ich mag a-has Bond– Song „The living daylights„. Und ich muss auch zugeben, dass dieser viel besser zum Bond– Song taugt, als das, was die Pet Shop Boys da komponiert hatten. Insofern hat die Geschichte einen richtigen Weg genommen. Das heißt: eigentlich nicht ganz. Timothy Dalton hätte, meiner Ansicht nach, ruhig öfter den James Bond spielen dürfen. Rückschauend sind seine Interpretationen der Figur und sein Schauspiel eigentlich ziemlich sehenswert und packend. Was soll’s! Hier gehts nach wie vor um Musik. Also: Viel Spaß mit „The living daylights“ von a-ha. (Ich verlinke hier mal die Bond– Soundtrack- Version).