Namensforschung
Mein letzter Album Smash führt mich zu einer extremst talentierten deutschen Künstlerin. Alle Belange ihrer Musik verantwortet die Dame in Eigenregie. Das geht beim Komponieren los, zieht sich über die Intrumentierung, die Produktion, die Gesatltung von Bühnenshows und eigenem Merch. Die Frau nennt sich Kuoko, was natürlich ein Künstlername ist. Kuoko ist ein japanischer Nachname, der im vietnamesischen Quach heißt. Und das ist dann auch ihr richtiger Name. Kuoko heißt eigentlich Jasmina Quach, hat vietnamesische Wurzeln und stammt aus Hamburg.
Albumthemen
Kuokos „Troubleshooter“ ist ein meist sehr ruhig und introvertiertes gänzlich elektronisches Album. Textlich geht es um allerlei Themen: Selbstzweifel („Firework„), die Sehnsucht nach Nähe („All I want„), Leistungsgesellschaftserfolgsdruck („Loser„, „Take it slow„), die Machtlosigkeit in einer der Apokalypse nahen Welt („This is fine„), die falsche Liebe („Hurt yourself„). Das Thema ‚(Selbst-) zweifel‘ durchzieht das Album ein wenig wie ein roter Faden und spricht so sicherlich einigen Leuten aus dem Herzen. Dann sind da aber auch immer diese kleinen ironischen Zwinkermomente und vor allen Dingen der Hinweis auf die kleinen Rückzugsorte, die es (noch) gibt („The night is mine„).
Keine Angst vor Rockfans
Ich habe ein wenig in Kuokos Interviews gestöbert. Als Kind hatte sie mal ein paar Tasteninstrumentstunden auf einer Art Orgel. Später schnappte sie sich als 17 jährige die Gitarre ihrer Schwester. Darauf komponierte sie dann einige Songs. Sozusagen zeitgleich brachte sie sich somit auch das Gitarreschreiben selbst bei. Als Teenager ging sie dann nach London und endete mit einer Freundin in einem besetzten Haus. Und da London damals wie heute als Hotspot elektronischer Musik galt/gilt, kam sie eben mehr und mehr damit in Kontakt. In einem Interview mit der „Mopop“ sagte sie 2021 einmal, dass sie die Gitarre zu sehr einschränken würde und dass ihr bei der Erschaffung elektronischer Musik keine Grenzen mehr gesetzt wären. Ich liebe diese Einstellung; sie entspricht exakt meiner Sichtweise. Allerdings würde ich mit dieser Argumentation mit einem meiner Rockmusikpuristenfreunde ganz schön aneinandergeraten.
Simpel…oder nicht?
In einem Interview mit der taz sprach Kuoko eine banale Wahrheit aus, als sie danach gefragt wurde, was denn ein Song ‚braucht‘. Sie antwortete zwar aus ihrer Sichtweise als Musikerin darüber, weswegen manche ihrer Song auf Platte landen würden oder eben nicht. Das, was sie sagte, ist aber so simpel und naheliegend, wie es für mich als Mathelehrer niederschmetternd ist: „…der Song muss was mit dir machen. Er muss dich emotional berühren.“ Die Güte eines Songs lässt sich also nicht durch das Ausrechnen einer Formel feststellen. Und außerdem kommen dann noch abertausende von indivuellen Parametern beim Rezepienten hinzu. Diese sind gänzlich subjektiv. Sie entscheiden darüber, ob ein Song „gut“ oder „schlecht“ ist. It’s that simple….oder eben nicht.
mit der Tür ins Haus
Obwohl ich kein Fan von Vocodern („I just called to say I love you“ in der Long-Version) und Autotunes bin und Kuoko gleich beim ersten Song „Firework“ damit ins Haus fällt, ist das Album „Troubleshooter“ mein Album Smash of the month. Ironischerweise kam Autotune ja erst mit Cher 1998 auf, also mit einer Sängerin, die dieses Mittel der Stimmenkorrektur nun so gar nicht nötig hat. Sei es drum. Mein Anspieltipp von „Troubleshooter“ ist „The night is mine„. Mit diesem wunderbaren letzten Albumsong wünsche ich Euch viel Spaß.
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