Angemessenes Moll

Das ist nicht der erste Artikel, den ich über Nitsch schreibe. Und auch wenn Niklas Mitteregger immer noch nicht der großartigste Sänger der Welt ist und ich nach wie vor Schwierigkeiten habe, ihn überhaupt zu verstehen, ist das ein Song, den man auf repeat stellen will. Und was ich Nitsch noch zugutehalten muss (Ja, zugutehalten schreibt man genau so. Ich habe es gerade nachgeschlagen.): Sie haben wenigstens den Ernst der Lage verstanden und „Ende der Welt“ in Moll komponiert.

Wie kann man nur…?

R.E.M. waren da 1987 weitaus sorgloser. Ihr „It’s the end of the world as we know it (and I feel fine)“ ist, neben der Tatsache, dass ich kaum längere Songtitel kenne, rein melodisch ein Song, der uns scheinbar fröhlich in die Apokalypse führt. Aber ich will gar nicht so tun, als seien R.E.M. die Einzigen, die nicht verstehen wollen, dass wir wirklich am … ehm…Popo sind. Meine Pet Shop Boys sind da nicht viel besser. Auf dem 1990er Album „Behaviour“ besingt auch Neil Tennant in fröhlichem Dur „The end of the world“. Billie Eilish wiederum weiß allerdings, dass die Lage besorgniserregend ist und besingt in ihrer typisch zurückhaltend gehauchten Depressionsstimme angemessen „The end of the world„.

Hör mal Rudi, Hör mal!

Trotzdem ist mir Nitschs Version vom Ende der Welt die passendste. Nachwievor grübele und suche ich eine Verbindung zwischen Herwig Mitteregger und Niklas Mitteregger. Letzterer hat beim „Ende der Welt“ (release: 28.04.2023) merkwürdige Brotkrumen verstreut. Der Song erinnert, rein gesangsstilistisch, manchmal an „Rudi“ (Hör mal Rudi, hör mal!) Ganz nebenbei: Smudo hätte das nicht covern sollen. Lieder wie „Rudi“ covert man nicht! Was solls! Ich schweife ab. Viel Spaß mit meiner zweiten Nitsch– Song- Empfehlung „Ende der Welt„.