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Wham! (feat. George Michael): Careless whsiper

Wham! feat. George Michael: Careless whisper

Der Saxophonisten- Schreck

Was haben Andy Mackay, James King und Gary Barnacle eigentlich gemeinsam? Heute starte ich mal mit einer Frage. Diese Frage kann man, wenn man die Namen im Internet sucht, erst mal relativ schnell beantworten. Alle drei sind Saxophonisten. Andy Mackay war früher bei Roxy Music und hat den Saxophonpart bei „Love comes quickly“ von den Pet Shop Boys 1986 eingespielt. Das ist übrigens der Song, von dem Noel Gallagher in einem Interview im Sommer 2023 sagte, dass er wünschte, er hätte ihn geschrieben. James King ist der Mann, der den Song „Midnight City“ von M83 mit seinem Instrument veredelt hat. Und Gary Barnacle schließlich zeichnet verantwortlich für den Saxophonteil in meinem Lieblingsstück „Suburbia„.

präzise Klangvorstellungen

So weit, so gut. Aber ich will auf etwas anderes hinaus. Diese 3 Männer hatten, so weit ich das recherchiert habe, nie das Pech, unter den präzisen Klangvorstellungen eines George Michael zu leiden. Was war da passiert? Nun, diese Story ist mir erst gestern untergekommen, als ich zufällig eine alte Version von „Careless whisper“ in meiner youtube- Empfehlungstimeline hatte. Und dann habe ich einfach ein wenig gegraben und Unglaubliches zu Tage gefördert.

Love comes quickly … und unerwartet

George Michael und Andrew Ridgeley sind gerade 17, als sie den Song schreiben. Wir befinden uns im Jahr 1981. George Michael hat die Idee zum Text und die Eingebung zu dem berühmten Saxophonriff. Andrew Ridgeley kommt mit einer Idee für eine bestimmte Akkordfolge für den Song um die Ecke. Wie George Michael zu dem Text kommt, ist einem Gefühlschaos zu verdanken. Der Text ist nicht wirklich biografisch aber wohl auch nicht komplett fiktional. Als junger Teenager muss George Michael anscheinend keine Augenweide gewesen sein. Ihm fällt ein Mädchen in der Nachbarschaft auf, welches er nicht mehr aus dem Kopf kriegt – ein recht einseitiges Begehren. Später, er trägt nun keine Brille mehr und legt als 17jähriger in einem Club die Platten auf, interessiert sich plötzlich die Frauenwelt für George Michael. Er hat nun eine Freundin und trifft dann vollkommen unerwartet das Mädchen vondamals…

Die SCHULD

Auch mit diesem Mädchen fängt er was an, hat also zwei Beziehungen zur gleichen Zeit. Die Angst davor, aufzufliegen, lässt ihn dann folgende unvergessliche Zeilen schreiben: „guilty feet have got no rhythm„. Da ist sie, die SCHULD, bzw. die Schuldgefühle. Mit 18 nehmen Ridgeley und Michael, die sich übrigens in ihren Teens kennengelernt hatten, Ende 1981 ein Demo mit mehreren Songs, unter anderem „Careless whisper„, auf. Ein Freund, den Michael aus dem Pub kennt spielt später das Saxophonsolo ein. Und jetzt wirds noch ein wenig verworrener.

Verzweiflung im Studio

1983 will George Michael im Rahmen seiner sich demnächst eventuell zu entwickelnden Solokarriere den Song allein aufnehmen und professionell produzieren lassen. Inzwischen gibt es die Band Wham!. Und obwohl auch Ridgeley am Song mitgeschrieben hatte, erscheint das Lied in einigen Regionen der Erde nur als George Michael– Lied, später aber auch auf einem Wham!– Album. 1983 reist George Michael in die USA und nimmt den Song mit dem einigermaßen berühmten Produzenten Jerry Wexler auf. Der lässt den besten Saxophonisten aus LA einfliegen, um nur mal eben kurz das Solo einzuspielen. Nach 2 Stunden ist George Michael immer noch nicht zufrieden mit der Art, wie dieser das Solo einbläst. Selbst der Wham!– Manager ist ein wenig iritiert darüber, scheint doch das gespielte Solo perfekt zu klingen. Der beste Saxophonist aus LA kann es halt leider nicht so spielen, wie der Kumpel aus dem Pub in England.

Der unzufriedene George

Die Single kommt mit dieser Version 1984 im Vereinigten Königreich und Japan auf den Markt, was George Michael ziemlich missfällt. Er lässt das Stück nochmal in England mt einer Live- Rhtyhmus- Sektion produzieren. Und das Saxophonriff muss natürlich auch wieder eingespielt werden. George Michael heuert schließlich nach und nach 8! Saxophonisten an, die er alle wieder entlässt und die später nicht auf der Aufnahme zu hören seien werden. Steve Gregory ist schließlich der 9. Saxophonist, mit dem George Michael nun endlich zufrieden ist.

Hat bolshy unwissentlich gelogen?

Ich merke gerade, dass es möglich ist, dass ich da ganz oben in meinem kleinen Artikel eventuell die Unwahrheit behauptet habe. Vielleicht waren die drei o.g. Saxophonisten ja unter den von George Michael in England verschmähten 8. Die Namen derer, mit denen George Michael nicht zufrieden war, sind schließlich nicht veröffentlicht worden. Oh je…

Schnösel?

Ich finde es absolut bemerkenswert, wie akribisch George Michael offenbar als Künstler gewesen sein muss. Sich als schnöseliger 20jähriger in ein Studio zu stellen und gestandenen Musikern zu erörtern, sie könnten nicht gut genug spielen… Dazu muss man schon ganz schön Testikel haben. Die Frage, ob der Song auch mit den Versionen der anderen Saxophonisten ein Hit geworden wäre, lässt sich nicht ohne Zeitmaschine beantworten. Ich jedenfalls, mag beide Versionen, die von Jerry Wexler (hier) und die etwas spätere von George Michael (hier). Viel Spaß damit.

Bolshys Music Smashes

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