Abzüge in der B- Note
Natürlich musste ich bei meinem aktuellen Smash of the week sofort an ABBAs „Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)“ denken. Doch während man in den Siebzigern noch ganz exakte Vorstellungen von der Person und vom Zeitpunkt hatte, wann man die Person für gewisse Dinge brauchte, bleibt man im Jahre 2023 im Ungefähren. Die Dame will einfach nur Liebe. Um es ganz deutlich zu sagen: Obwohl der Song für mich der mit Abstand beste der Woche ist, gefällt mir durchaus nicht alles daran.
The loudness war
Der Gesang setzt 1,5 Sekunden nach Beginn des Liedes ein. Ich hatte das schon mal thematisiert: Heute lässt man einem Lied kaum noch die Zeit, sich in Ruhe zu entwickeln. Alles muss in maximal 3 Minuten erledigt sein. Da muss sich die/der KünstlerIn ranhalten, alle ihre/seine Ideen für ein Lied in kurzer Zeit unterzubringen. Man könnte jetzt sogar argumentieren, dass sich das ja eventuell ein bisschen mit der Botschaft des Liedes beißt. (Vielleicht will Mann oder Frau ja auch ein Vorspiel?) Es ist, wie es ist. Auch gefällt mir, ehrlicherweise, nicht der komprimierte Sound des Songs. Darüber hatte Alan Wilder (Ex- Depeche Mode) mal einen Artikel vor mehr als einer Dekade veröffentlicht. „Gimme Love“ ist ein gutes Beispiel für Herrn Wilders Botschaft. „Gimme love“ klingt voll und laut und mächtig, hat aber nicht wirklich Tiefe im Sound. Aber auch das scheint etwas zu sein, was heute so Mode ist.
Krass geil, Alter
Und jetzt zum Positiven; der Song ist ja schließlich nicht umsonst Smash of the week geworden. Sia packt hier wieder alles rein, was ihre Musik ausmacht: bombastische Inszenierung, eine sehnsuchtsvolle, intensive Stimme, die sich ins Hirn brennt und eine Melodie, die zum Mitsummen auffordert. Klasse! Das hat mir damals schon so unendlich gut in ihrem Feature bei Zayn gefallen. „From dusk till dawn“ war, ist und bleibt ein krass geiler Song.
Wer übrigens noch nach einem Weihnachtsgeschenk sucht (es soll Leute geben, die das schon im September machen), dem kann ich nur wärmstens Sias Weihnachtsalbum aus dem Jahr 2017 empfehlen. Meine Tochter hatte sich das einmal gekauft und ich war überraschr, wie sehr es auch mir gefallen hatte. Keine Neuinterpretation alter Klassiker, die schon 5000 Mal vorher gecovert worden waren. Nein, auf dem Weihnachtsalbum sind vollkommen neu geschriebene und von Sia intonierte Weihnachtslieder. Ich schweife ab. Viel Spaß erstmal mit Sia und „Gimme love„. Es ist ja schließlich noch nicht mal Herbst, geschweige denn Weihnachten.
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