großartiger Sampler: Foreign Family Collective: Rare.wavs (Vol.2)
Der Titel lässt es schon erahnen: ein Sampler steckt hinter diesem seltsamen Albumnamen. Und hinter dem Label Foreign Family Collective verbirgt sich niemand Geringeres als das US- Amerikanische Elektroduo Odesza, welchen ich auf meiner Website schon einmal einen Artikel widmete. Das von den beiden kreierte Label vereint – der Titel sagt es schon – zum 2. Mal Songs von teilweise unbekannten KünstlerInnen, die bei dem Label gelistet sind. Foreign Family Collective: Rare.wavs (Vol. 2) ist der beste Sampler, den ich je gehört habe. Ich sag es gleich vornweg.
Odesza und TOKiMONSTA
Das ganze Album ist ein wunderbares Sammelsurium elektronischer Musik, die mal ein wenig in Richtung deep- house geht, manchmal etwas poppiger daherkommt aber auch zeitweise sehr nach chill- wave klingt. Den Anfang dieses 9 Tracks umfassenden Albums machen Odesza selbst mit „In the rain„, einem ziemlich Dancefloorknaller im typischen Odesza– Gewand. Geschrieben haben Sie das gute Stück angeblich auf der Straße während sie gerade auf Tour waren. Danach folgt TOKiMONSTA mit „Say tell me„, die in ihren ruhigen elektronische Sound ihre früheren Hip- Hop- Quellen im Beat etwas durchschimmern lässt. Auch wenn mir der Name TOKiMONSTA übrigens zunächst sagte, war ich doch überrascht, dass die gute Dame ja schon allerhand KünstlerInnen mit Remixen geholfen hat. Darunter sind Maroon 5, Beck, Justin Timberlake, Odesza und der unvermeidliche George Fitzgerald.
mein Höhepunkt
Der dritte Song („Tratado“ von Parra for Cuva) hat genau das, was die meisten Songs heutzutage nicht haben. Er lässt sich Zeit, um seine Schönheit zu entfalten. Neulich war Sia zwar mein smash of the week; allerdings hatte ich da schon bemängelt, dass bereits nach 1,5 Sekunden der Gesang einsetzte und das Lied relativ früh schon sein ganzes Pulver verschossen hatte und der Song quasi schon am Anfang auserzählt war,
Bad Tuner feat. Pluko und edapollo
Der 4. Track „Don’t say“ von Bad Tuner feat. Pluko klingt voll nach den Neunzigern: viel Beat, wenig Bass, elektronische Handclaps als Snare. Warum nicht?! Wenn ICH das so sage, heißt das was. Von allen Jahrzehnten seit den Sechzigern sind die Neunziger für mich das bei weitem schlimmste musikalische Jahrzehnt gewesen. Track 5 stammt wieder von einem Künstler, dessen Name mir was sagt. Der gute edapollo hat den Song „Think like that“ beigesteuert. Wenn man gern tanzt, (was ich ausdrücklich NICHT tue. Ich bin eher so der Kopfnicker an der Bar.), dann ist das ein klasse Song für den Dancefloor.
OLAN und Mood Talk
Nach edapollo, der hier schon mal einen Artikel spendiert bekommen hat, folgt direkt OLAN, über die ich auch schon mal an dieser Stelle geschrieben hatte. Das ist mal, der Song heißt „Feel for you„, ein netter Four-on-the-floor Knaller, der jedoch mit einer Art Breakbeat anfängt und auch endet. Track 7 heißt „Girl„, ist von Mood Talk“ und entstand mit der Intention, einen euphorischen Sonnenuntergangsmoment zu schaffen. Das war jetzt ehrlich gesagt, nicht so das, was ich bei Hören des Songs gefühlt habe, aber ok. Macht nix. Das ist trotzdem ein starker Song, der sich wunderbar in den Rest des Albums einfügt.
Evan Giia und Jerry Folk
„Swim“ von Evan Giia ist auf jeden Fall der poppigste Moment des Albums. Es gibt Strophen, einen Refrain und eine kraftvolle weibliche Singstimme. Der Hintergrund des Songs ist eher ein trauriger. Evan Giia verabeitet hier den Tod ihre Onkels. So sagt sie es jedenfalls. Musikalisch, und das fällt mir als Popfan schwer zu sagen, ist das nicht unbedingt eine wahnsinnig ausgefeilte Produktion. Jerry Folk beschließt das Album mit „Shibuya„, einem sehr ruhigen Track, der mich vom Beat her an Massive Attacks „Teardrop“ erinnert. Ich bin mir noch nicht so sicher, ob mir die absichtlich schief gepitchten Keys darin gefallen. Aber ich glaube, das gibt dem Song den richtigen Pfiff.
Bester Ssampler meines Lebens so far
Ich bin wirklich hellauf begeistert von „rare.wavs (Vol.2)„. Das ist, glaube ich, der erste Sampler meines Lebens, auf dem es keinen Track gibt, an dem ich irgendwie super rummäkeln würde. Das Album könnte ich rauf und runter hören. Schade, dass es da nicht auf Vinyl gibt. 🙁 Als Anspieltipp empfehle ich euch „Tratado„. Ich habs oben schon gesagt: ein geiler Song, der sich die Zeit nimmt ganz langsam immer cooler zu werden. Viel Spaß mit Foreign Family Collective: rare.wavs (Vol.2).
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