Nichts mit „tainted“
Das passiert, wenn man einfach nur so über etwas mit den Augen hinweg fliegt. Ich war gerade dabei, die Neuveröffentlichungen der Woche vom 29.3.-5.4. durchzuhören. Mit „gerade“ meine ich den 8.4.2024. Da hatte ich natürlich schon längst meinen „Smash of the week“ für jene Woche ohne großes Suchen gefunden. Das waren da die Pet Shop Boys mit „Dancing star“. Und als ich in meiner Tidal- Playlist der Neuerscheinungen durchskippte, las ich „Tainted love„. Ich dachte: „Oh mein Gott, wer ist so mutig, dass nochmal zu covern?“, denn die Version von Soft Cell war ja vor gut 40 Jahren selbst schon ein Cover. Ich hatte mich aber verlesen; das Lied hieß „Fainted love“ und war ein komplett eigenständiger neuer Track.
ein Junge des Sommers
Mit dem Fakt, dass unser Gehirn aus kleinen Wortfetzen ein ganzes oder anderes Wort bastelt, spielte neulich übrigens die Firma Vytal. Aus dem Straßenbahnfenster sah ich wochenlang die Mehrwegwerbung: „Bowljob for free„… Für den Spruch hat Firma übrigens ganz schön auf die Nase bekommen. „Sexismus“ lautete der Vorwurf. Natürlich ist der Vorwurf gerechtfertigt. Aber dass der Aufstand dann so groß war… ? Ich weiß nicht. Wie auch immer. Conan Grays „Fainted love“ ist eine nette kleine Popoper mit vielen kleinen unerwartbaren Wendungen. Es startet mit ein paar Powerchords, die an den typischen 80er Poprocksound von Starship u.a. erinnern. Es folgen abwärtsführende Triolen, die an die Strophenmelodie von Don Henley’s „Boys of summer“ erinnern. Das elektronische oder analoge Drum (Ich weiß es nicht!) darf auch ein paar Fill-Ins spielen und hilft dabei, den Song vom normalen Einheitsbrei abzuheben.
Ersatzkonzert gesucht
Conan Gray ist übrigens ein 25 jähriger US- Amerikaner, der mit 15 Jahren seinen eigenen Youtube- Kanal aufbaute. (Ich tat das erst mit 45.) Auf seinem Kanal begann er recht früh, auch eigene Songs zu posten. Mehrere goldene Schallplatten in diversen Ländern sind bisher seine Ausbeute. Als Hauptinspirationen für seine Musik nannte Gray Taylor Swift und Lorde. Vor wenigen Tagen (5.4.2024) erschien bereits sein 3. Album mit dem Titel „Found heaven„. Ehrlich gesagt, würde ich gern auf eines seiner Konzerte gehen. Der Typ macht eingängige, aber nicht eintönige Popmusik und außerdem brauche ich ja noch ein Ersatzkonzert, nachdem ich Karten für Jamila Woods`Konzert in Berlin hatte und die gesamte Europatour aber aus Kostengründen abgesagt hatte. ABER: Conan Grays wenige Europakonzerte in diesem Jahr führen ihn leider nicht nach Deutschland. Und somit bleibt mir nicht viel mehr übrig, als Euch viel Spaß mit „Fainted love“ von Conan Gray zu wünschen.
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