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Jessie Ware: Running

Jessie Ware: Running

Sade und M People

Was für Song! Der hat zwar schon ein paar Jahre auf dem Rücken, allerdings habe ich den heute zum ersten Mal gehört, und zwar auf Radio 1. Und ganz ehrlich: Noch während der Song lief, dachte ich, dass der Song so klingt, als hätte man M People und Sade zusammen in den Mixer getan. Kennt ihr eigentlich noch M People? Im Rahmen meines Artikels über Dayglow hatte ich mal erwähnt, dass ich kurze Zeit Fan von denen war. Heather Smalls Stimme zu diesem knackigen M People– Sound war einfach umwerfend. „Don’t look any further“ war für mich ein Higlight der sonst, meiner Ansicht nach, musikalisch eher üblen 90er. Meine Tochter rennt mit dem Kram auf ihrer anker soundcore immer laut durch die Wohnung. Zu meinem Leidwesen! Ich war nämlich eigentlich ziemlich froh, dass die 90er vorbei waren. Martin Gore hatte also 1984 recht: „God’s got a sick sense of humour„.

Elegante MusikerInnen

Sade wiederum war ein wenig vor meiner Zeit und ist dann so ein wenig an mir vorbeigegangen. „Smooth operator“ sagt jedoch trotzdem vermutlich jedem irgend etwas, auch mir. Nach meinem Empfinden ist Sade in ihrer eleganten Herangehensweise an die Musik und ihrem Sound das weibliche Pendant zu Bryan Ferry. Der ehemalige Roxy Music– Sänger ist seinerseits vermutlich am meisten durch „Slave to love“ bekannt und hatte vor wenigen Jahren einen, für mich überraschenden, Aufritt in der Serie „Babylon Berlin„.

Ausflug zu Erasure

Jessie Ware ist übrigens auch nicht, so weit ich das recherchiert habe, mit dem Musiker Martyn Ware verwandt. Dieser ist nicht nur Gründungsmitglied von The Human League und Heaven 17 (die den für mich unsterblichen Hit „Let me go“ im Jahre 1982 veröffentlichten). Martyn Ware war auch, und das habe ich gerade eben erst gelernt, der Produzent von Erasures Album „I say I say say„. Das war 1994. Einige erinnern sich eventuell noch an den Song „Always„. Noch 3 Jahre zuvor hatten Erasure mit „Chorus“ einen Knaller abgeliefert. Die Dorfdiscotanzflächen waren spätestens dann stets gefüllt.

Kleine Getränkekunde

Wie auch immer. Das hat alles nicht wirklich etwas mit Jessie Ware zu tun. Im Netz wird ihr Stil teilweise als „Sophisti- Pop“ bezeichnet, eine Stilrichtung, von der ich auch bis gerade eben nicht wusste, dass es sie gibt. Auch wenn ich es von Zeit zu Zeit etwas affig finde, Musikrichtungen mit derartigen Zuschreibungen zu belegen, trifft es das eventuell doch ganz gut. „Running“ klingt irgendwie tatsächlich nicht nur nach einem kühlen und klanglich perfektem Song. Er verströmt tatsächlich irgendwie eine kultivierte und geistreiche Stimmung. Der Song bettelt nicht darum, mitgeträllert zu werden. Man schämt sich fast, ein Bier dazu zu trinken. (Ich tue es trotzdem.) Ich möchte Euch jetzt also ersatzweise bitten, ein Glas Sauvignon Gris in die Hand zu nehmen (die Rebsorte kannte ich bis zum diesjährigen Weinfest hier im Ort am 3.10. nicht) und den Song standesgemäß zu genießen. Hier ist Jessie Ware und „Running„.

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